top of page
Melbourne

Zügeltag der Zweite

Nun bin ich also definitiv ausgezogen. Nach den letzten Tagen wird das auch bitter nötig. Es arbeitet schon lange in mir und ich merke wie mich das Haus und die Leute darin an einen Punkt bringen, an dem ich mich nicht mehr beherrschen kann. Und dass, obwohl ich ja eigentlich kaum mehr dort bin. Eine intensive Putzaktion später, lässt mich Fay dann auch mit einer Träne im Auge ziehen. Ich frage mich zwar wieso und beantworte das gleich selbst, die Frau hat ne Meise. Und für das Geld, das sie mit mir verdiente, ist sie definitiv zu unprofessionell. Aber man soll ja keine schmutzige Wäsche waschen – apropos schmutzige Wäsche: Die darf ich dann auch gleich mit zu John rüber zügeln, wo sie dann auch sogleich in die Maschine wandert. Halleluja, ich habe wieder Unterhosen!

Johns Place liegt in der oberen Mittelklasse von Melbourne. Geografisch gesehen wäre das South Yarra, direkt an der Hipstermeile Chappel Street. Hier gehts mir gut. Lockere Stimmung, fast wie in einer Junggesellenbude. Haha, ist es ja eigentlich auch. Erfreut stellen wir fest, dass wir uns viel zu erzählen haben und am Abend zur gleichen Party eingeladen sind. Nach dem eher intimeren Essen am Freitag schmeissen Bruna, Daniel, dessen Boyfriend extra aus Sydney angereist kommt und Aussie-Renee eine Riesensause zu Ehren aller Geburtstagskinder der Woche.

Das Pan Asian wird dann auch Schauplatz meiner bisher intensivsten Alkohol-Erfahrung in Down Under. Das hat nichts mit meinem Pegel zu tun, sondern eher mit dem der vielen, anwesenden Gäste. Der Eint oder Andere meint es dann auch sehr gut mit dem Gratis-Alkohol. Auch Leo und John gesellen sich fröhlich jodelnd zu den Trunkenbolden. Patrick und ich haben so ab 11.00 Uhr die Aufgabe den Leo etwas im Zaum zu halten damit er nicht, mit seinem Dickschädel, das Pan Asian einreisst.

Es ist ne super Party mit super Leuten und ich fühle mich einfach wahnsinnig geehrt, von diesen tollen Menschen, die ich erst seit kurzem kenne und vielleicht schon ziemlich bald nicht mehr sehen werde, zu einem der intimstem Feste eingeladen zu werden. Die Sause endet in Johns Garten, wo wir in den folgenden Tagen immer wieder Zigarettenstummel und Brechteile aus dem Rasen klauben, damit sein Host-Father auch ja nichts merkt, wenn er aus dem Urlaub zurückkommt. =)

Anchor 1
bottom of page