Great Ocean Road 4
Eine herrliche Nacht war das. Leider ist es die letzte im Zelt, habe ich mich doch inzwischen sehr an diese Art der Nächtigung gewöhnt und bin dem sehr zugetan. Die Dame ist mal wieder fleissig und als erste wach. Jenna ist zuverlässig und schnell in allem was sie macht. Ich bin inzwischen eben schon etwas lazy geworden und geniesse es ein Stündchen länger zu schlafen. Sie trägt das mit Fassung und sehr viel Verständnis. Heute geht es aber trotzdem früh los. Noch einige Blicke von der Küste erhaschen, bevor es über Anglesea und Torquay zurück nach Geelong geht. Unterwegs treffen wir auf einen verwirrten Koala der einfach die Strasse entlang stolpert (high?). Zum Glück sind die Aussies sehr vorsichtige Autofahrer sonst hätte das Tier seinen Ausflug sicher nicht überlebt. Es ist immer wieder spannend, wie nahe sich in dieser Gegend Mensch und Natur sind. Wenn du nach Australien fliegst und keinen wilden Koala siehst, dann hast du wirklich etwas falsch gemacht.
Bei den Husons werde ich herzlich willkommen geheissen. So lerne ich endlich Jennas Eltern kennen. Viel habe ich von ihnen gehört, bin ich doch mit zweier ihrer Töchter unterwegs gewesen. Geendet hat das Ganze in einem Rotwein-Besäufnis, das seinesgleichen sucht. Ach, ich mag sie doch, die Australier. Und betrunken sind sie erst noch viel lustiger. Mickey, der Vater, ist besonders lustig und wir unterhalten uns über Tischtennis. Wie ich, war er einst ein Weltklasse-Spieler und kennt auch die Földy-Familie; ein grosser Name in der Schweizer Szene. Das ist mal wieder ein Zufall. Ebenfalls zur Sprache kommt die Apartheid, welche ihn und seine Frau als Spitzensportler damals von allen internationalen Wettbewerben ausschloss. Das war mit ein Grund, warum sie Südafrika verlassen haben.
PS: Ich stelle immer mehr fest, dass diese von Surfern geplagte Gegend nichts für mich ist. Es gibt Dinge, zu denen findet man einfach keinen Link. Für einige ist es Fussball und für mich – Surfen. Ich muss mir das mit Byron Bay noch mal genau überlegen.
