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alls Gap – Port Campbell

Great Ocean Road 1


Nun ja, der Lukas hats mal wieder nicht aus dem Bett geschafft. Kläglich gescheitert sind alle Versuche Isobels, die es sich wohl zum Hobby gemacht hat, mich um 7.00 Uhr zum ersten Mal aus dem Schlaf zu reissen. Die Nacht war diesmal extrem kalt. Bis ich realisiert habe, dass die Kälte nicht von oben, sondern von unten kommt, ist es auch schon wieder Morgen und so gönne ich mir diese zusätzliche Stunde, denn wie ich die Familie Huson inzwischen kenne, wird es heute wieder viel zu tun geben.

Bereits am Vormittag gehts zurück in den Grampians Nationalpark wo wir uns das Aborigines Museum ansehen. Wie an vielen Orten in Australien, ist dieses Museum kostenlos. Das ist eine sehr gute Sache, denn Bildung ist ein Luxusgut, das kein Geld kosten sollte. Dies ist meine erste Auseinandersetzung mit dem Thema. Tracy erinnert mich daran, dass ihre Familie aus Südafrika stammt. Die Apartheid ist für sie ein sehr emotionales Thema. Ihre Familie war, als weisse Afrikaans-sprechende, direkt davon betroffen. So bin ich ganz Ohr, während sie mir ihre Meinung geigt. Ein ganzes Violinkonzert ist das. Die Frau ist nicht nur ein Hippie, sie weiss ganz genau, wovon sie spricht.

Bald heisst es aber Abschied nehmen. Jenna und ich haben noch einige Kilometer vor uns. Jawohl, es ist so weit. Die Great Ocean Road ruft nach uns. Nachdem ich sicher zum zehnten Mal auf der Fahrerseite einsteigen will, *ichwerdsnielernen*, drückt Jenna das Gaspedal durch und wir fahren über herrliche Überlandstrecken über Hamilton nach Warrnambool, von wo uns der Weg weiter nach Port Campbell führt. Etliche Stunden geniesse ich die Autofahrt mit Musikhören, Fenster-runterschrauben und Den-Kopf-rausstrecken. Es erinnert mich sehr an das Reisen mit Sven und seinem VW-Bus Gabi. Ja, das kommt dem Ganzen schon sehr nahe. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die ersten Felsformationen im Meer, besichtigen einige Touristenspots und bauen unser Zelt in Port Campbell auf, wo wir uns nach einem ausgiebigen BBQ einige Bierchen gönnen. Leider nicht am Strand, denn Alkohol in der Öffentlichkeit ist hier nicht. Jenna ist da auch sehr strikt und das musste ich respektieren oder besser gesagt akzeptieren. Das war ein guter Tag mit vielen Kilometern unter den Rädern und einem schönen Australien vor der Windschutzscheibe. Leicht beduselt und nicht recht fassend, was grad abgeht, schlafe ich ein.

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