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Melbourne

Abschied nehmen

Endlich ist es erledigt. Ich habe meinen Auftrag abgeschlossen. An meinem letzten Tag hier, habe ich mir die Zeit noch nehmen können, um endlich fertig zu sein. Jetzt muss nur noch der Informatiker in der Schweiz das Teil aufschalten und die neue Website von Ferienhotel-Waldhaus.ch ist online. Ich bin sehr stolz, hätte ich nämlich nicht gedacht, dass dieses Projekt so gut über die Bühne geht. Aber Daniela, meine Auftraggeberin, hat eine tolle AVOR geleistet. Als zusätzliches Fazit ziehe ich, dass es erstaunlich praktisch ist, dass in der Schweiz alle schlafen, wenn ich arbeite. Am Morgen können sie sich dann das Erledigte anschauen und Feedback geben. So kann ich gleich weitermachen, wenn wiederum meine Nacht vorbei ist. Sehr, sehr praktisch.

Wie schon gesagt, es ist mein letzter Tag hier in Melbourne und ich werde doch langsam etwas sentimental. Aus den geplanten vier Wochen sind sechs geworden und inzwischen bin ich so angekommen, dass es ohne Aufwand noch weitere hätten werden können. Aber nein, ich habe Pläne, grosse Pläne. Halte ich mir zumindest vor. Deshalb muss es jetzt weitergehen.

Melbourne als Stadt hat viel zu bieten und jede Subkultur hat ihren Platz. Was aber einige meiner Mitstudenten lernen müssen: Man muss sich seine Unterhaltung selbst holen. Es wird dir nichts nachgeworfen. Ich finde wir sollten das geniessen, denn in anderen Städten, wie Bangkok zum Beispiel, wird das definitiv anders sein und wir werden uns nach der Ruhe sehnen. Was mich in Zukunft am meisten an diese Stadt erinnern wird, sind die vielen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Wir waren zur selben Zeit am selben Ort und haben uns eine Zeit des Lebens geschenkt – das hinterlässt Spuren. Ich werde nicht mehr hierher zurückkommen, weil es ohne diese Menschen nicht mehr das Gleiche sein wird. Melbourne, ein Spielplatz für Menschen, die gerne denken, wenn sie leben.

Heute Abend organisiere ich spontan ein kleines BBQ. Ziel ist es, alle, die wir am ersten Tag unser Hello-Melbourne-Bier getrunken haben, noch einmal zusammenzubringen. Es wird super, denn es kommen Leo, Patrick, John, Bruna, Nathi und ihre Freundin Kerry. Wir sind beinahe komplett …

Ich bin gerade dabei, mich mit Bier abzulenken und Paprikagemüse zu braten, da höre ich Leo laut schreiben: «Hey, what are YOU doing here?» Ungläubig schaue ich über meine Schulter, lasse die Grillzange fallen und renne sofort zu Bruna, um sie zu umarmen. Das ist ja mal eine Überraschung. Daniel hat sie überzeugt, doch noch zu kommen. Das ist auch gut, denn nun ist die Freude grösser als der Schmerz, den ich jedoch auch nicht ganz leugnen kann. Aber so sind Abschiedsparties nun mal. Dafür sind sie da.

Es ist ein super toller Abend an dem wir viel über unsere Zeit hier reden und vor allem lachen.

Morgen steht noch mal Waschen und Packen auf dem Programm, bevor es dann mit dem Zug gen Süden geht. Geelong ist das Ziel. Da bin ich ja mal gespannt. Jenna holt mich vom Bahnhof ab.

Was für ein Leben. =)

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