Whitsunday Islands Sailing Tour 2
Woa, was hab ich gut geschlafen. Wie ein kleines Kind liess ich mich von den Wellen in den Schlaf lullen. Nach herzhaftem Frühstück geht es wieder ans Tageswerk. Nun ja, es geht weiter wie bisher. Wir cruisen über das Great Barrier Reef. Man kriegt davon auf Deck nicht so viel mit, denn da sieht man ja hauptsächlich Wasser, Wasser und noch etwas mehr Wasser. Und das ist schon ziemlich eindrücklich. Inzwischen stört mich das ewige Drängen der Crew ums Tauchen nicht mehr. Ich finde es einfach schade, dass man mit Kommerzdrang etwas so Schönes so unsexy macht.
Anina macht auch einen Tauchgang und ist aber nur minder zufrieden. Wie schon gesagt, das Riff ist zerstört vom Wetter und all den chinesischen Tankern, die drin hängen und es wird sich in den nächsten Jahren nicht so schnell erholen. Es ist schon eindrücklich, was dieser Sturm für Spuren hinterlassen hat. Ein ganzes Unterwasserhabitat ist mehr oder weniger vernichtet. Das sehen sogar wir ohne mit Jacques Cousteau verwandt zu sein. Viele Gäste sind entsprechend enttäuscht, hatten sie sich doch viele bunte Fische und Korallen erhofft. Am Abend spiele ich dann etwas Meuterei auf der Bounty und lasse die Crew ziemlich direkt wissen, dass die Gäste etwas andere Erwartungen haben und dass das Gefühl kursiert, dass die Crew zu fest auf die eigenen Bedürfnisse schaut und dabei die zahlenden Kunden vergisst. Das kommt an.
In Der Zwischenzeit machen wir uns einen Spass mit dem schönen Wasser und geniessen die Zeit abseits des Programmes. So wird die Stimmung auch wieder besser, die wir uns selber verkackt haben.
Heute fällt mir zum ersten Mal auf, dass unser Kapitän Mike, den man entweder an seinem Steuerstand oder in der Hängematte antrifft, über gar keine eigene Koje verfügt. Er schläft jede Nacht mit einer Kuscheldecke in seiner Hängematte, die er von einer Seite des Oberdecks zur anderen spannt. Die laue Brise der See und deren Rauschen sind alles, was er für einen guten Schlaf braucht.
