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Alice Springs

Die Spring der Alice

​Lange schlafen is nicht, hier in Alice. Um 7.00 Uhr morgens brennt es mit 30 °C vom Himmel um gegen Nachmittag auf unerträgliche 37 °C anzusteigen. Bereits um 9.00 Uhr sind wir hellwach. Wer hat die Aircon abgestellt? Dieser Bastard. Anina und ich beschliessen, heute den Fünf-Kilometer-Walk hinauf zur Telegrafenstation zu machen. Der Lonely Planet meint, wir müssten dem Fluss folgen und dann kämen wir von selbst dort hin. Nun ja, dem Fluss zu folgen wäre ja eine gute Idee, würde man den Alten nur sehen! Erst nach genauem Hinsehen entdecken wir Bauwerke, die Brücken sein könnten. Wo Brücken sind, da fliesst wohl auch der Fluss unten durch. Aber nicht jetzt. Im Sommer führt der Todd River keinen Tropfen feuchtes Gold. Na gibts denn so was. Was hätte ich für einen Sprung ins kühle Nass gegeben. Jedes Krokodil hätte ich eigenhändig erwürgt für ein bisschen Erfrischung.

Als wir nach dem einstündigen Treck über Stock und Stein am Ziel ankommen, sind wir gezeichnet. Ich hab ja schon nach dem Wandern mit Jenna gemotzt, aber was hier mit uns abgeht, steht ausser Konkurrenz. 1.5 Liter Wasser haben wir getrunken, Kopfbedeckung und Sonnenbrille getragen und trotzdem sind wir so ausgelaugt, wie noch nie zuvor in unseren Leben. So kommt uns der kleine Kiosk, wo wir uns an einem Eis laben, wie eine Oase in der Wüste vor, wobei diese Vorstellung ja nicht weit von der Wahrheit fernliegt.

Inzwischen ist uns die Besichtigung der Telegrafenstation eigentlich so ziemlich egal geworden. Wir wollen nur ins Kühle. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, einige Infotafeln zu lesen, wodurch wir erfahren, dass sich gleich hinter uns eine weitere historische Stätte befindet. Quasi die Quelle des Ursprungs. Todd fand ein Wasserloch, essenziell fürs Überleben in der Wüste. Das Loch benannte er nach seiner Frau – Alice. So erhielt die Stadt ihren Namen, Alice Springs. *haha*

Ich hab noch einen: Loch ist Loch, sagte der Koch und nudelte ein Hörnchen. Danke Anina für diese Perle des Intellekts. Für den Rückweg tun wir uns mit einem älteren Pärchen aus England zusammen und teilen uns ein Taxi. Den Weg zu Fuss zurück können und wollen wir uns nicht mehr antun. Aber es ist toll und ich bin doch fast ein bisschen stolz, dass wir als Einzige zu Fuss da oben waren und nicht einen auf Weichei-*ichfahrmitdemAutohoch* gemacht haben. Ich werd hier noch ein richtiger Indiana Jones.

Im Übrigen haben Anina und ich heute festgestellt, dass wir in der Schweiz gemeinsame Freunde haben. Einen lieben Gruss an Steffi und eine Liebeserklärung an Facebook!

Heute habe ich mich noch für eine Tour eingeschrieben. Ayers Rock, Kings Canyon und The Olgas stehen auf dem Programm. The Olgas? Hab ich auch noch nie gehört, aber ich bin mir sicher, dass es nix mit Kliby und Caroline zu tun hat. *höhö* Die 320 Dollar dafür tun aber schon ein bisschen weh. Anyway, am Montag gehts los, drei Tage wildes Outback.

Das Hostel, Alice’s Secret Travellers Inn ist im Übrigen ein absoluter Gewinn. Ruhig gelegen, mit Pool und freundlichem Staff und deren Chef Rosco, lassen es mich hier sehr geniessen. Absolut zu empfehlen.

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