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Melbourne, Phillip Island

Phillip Island National Park


Das Leben als Koala, frei nach Aborigines: «das Tier, das nicht trinkt», kann schon hart sein. Da bist du knapp vier Stunden am Tag wach und dann gibts da weder Weibchen, noch bist du sicher ob du überhaupt wieder aufwachst, weil du zu allem Übel während des Schlafes vom Baum geschossen wirst. Nun ja, es sind zwar nur noch Einzelfälle, aber es gibt sie. Hauptsächlich gejagt wurden die Kletterbeutler wegen ihres Felles. Wer einmal eins berührt hat, der weiss wie weich so ein Tierchen sein kann. Sie ernähren sich von Eukalyptusblättern, was die Aufzucht in ausländischen Zoos schier verunmöglicht. Heute gibt es mal wieder einige dieser 60–80 cm grossen Tieren zu bestaunen. Eigentlich eher über­raschend, denn ich wusste nicht, dass unsere Tour nach Phillip Island, die für ihre Population der kleinsten Pinguine der Welt bekannt ist, auch in einem Tierpark Halt macht. Für viele kommt das überraschend, was die Freude in keinem Falle schmälert. Für mich ist es ja nun schon das zweite Mal und ich nehme mir die Zeit, das Ganze ein bisschen intensiver aus der Sicht meiner Kamera-Linse zu betrachten. Mir sind einige ganz gute Aufnahmen gelungen, finde ich.

Mick, unser Busdriver, ist ein sehr angenehmer Geselle. Er nimmt durch seine lockere Art sämtlichen Stress aus dem engen Terminplan und weiss so einiges zu erzählen. Wie ihr oben lesen könnt, hab ich sehr gut zugehört. *stolz* Nach unserer Ankunft im Hauptort der Insel gibt es erst mal Pizza. Auch in diesem Fall merkt man die Erfahrung Micks, hat er doch schon die eint oder andere Pizza in seinem Leben gegessen … *hihi* Hier kommt richtig Urlaubs- und Reisestimmung auf. Mit einer Gruppe unterwegs mit dem Auto, das ist halt schon etwas, was mir gefällt. Sven sei Dank! Die hidden Spots, die schönen Strände und Aussichtspunkte. Es ist sehr eindrücklich und wunderschön anzusehen. Das Highlight steht jetzt aber noch an! Die Pinguin-Parade! Es ist schon verreckt! Seit gut 80 Jahren kommen die kleinen Vögel an ein und derselben Stelle an Land und purzeln den Hang hinauf zu ihren Höhlen, wo sie geboren wurden, um zu rasten, den Nachwuchs zu stillen oder um schlicht und einfach zu schlafen. Dies geschieht so regelmässig nach Sonnenuntergang, dass man dort Tribünen (!) gebaut hat, wo man gegen Eintritt das Spektakel beobachten kann. Es ist schon extrem gspässig, fast schon gespenstisch, wie die Menschen auf die offene See starren, als käme bald eine Flutwelle und als gäbe es keinen Platz sich zu verstecken. Aber es kommt kein Wasser, es kommen doch tatsächlich, als wären sie bestellt, nach Sonnenuntergang die 30 cm hohen Frackträger aus dem Wasser und suchen sich ihren Weg nach oben. Gott sei Dank ist Fotografieren verboten, sonst würden die Tierchen ja erblinden! Wenn man zurück zum Ausgang der Anlage läuft, watscheln dann die Pinguine quakend neben einem her. Mei, was ist das süss!!!

Dann ist auch schon 22.00 Uhr abends und wir fahren gut zwei Stunden wieder zurück in die Stadt. Eine willkommene Gelegenheit sich schon mal vorzustellen, wie sich das Bett daheim anfühlen wird. Für alle war das ein super Tag. Nur für Leo, ja der hat das Pech wirklich abonniert, endet er noch einmal teuer, weil sein letzter Zug soeben abgefahren ist. Wir nehmens inzwischen mit Humor – er eher weniger.

So ein Ausflug ist eine super Abwechslung zum inzwischen fast zum Alltag gewordenen Stadtleben. Wir gehen viel Essen, spielen erneut Fussball auf dem Gefängnis- (Kunst-) Rasen und gehen unseren, inzwischen nicht mehr so motivierenden, «english studies» nach.

Mit Ruby habe ich einen Deal geschlossen, dass ich erst mal noch ein paar Tage hier wohnen bleiben kann. Sie ist ein fantastischer Geselle und sehr inspirierend. Ich hab die letzten Tage ihren Panzer geknackt und erfahre in unseren «private lessons» viel über ihre zerbrechliche Seite. Schon krass, wie Menschen, die Autorität ausstrahlen, im Hinterkopf so anders sein können. Ein weiterer Teil unseres Deal ist es, dass sie immer zehn Minuten früher die Bahn nimmt, damit die Kinder in der Schule auch ja keinen Verdacht schöpfen. ^^

In mir blubbert langsam der leichte Drang zu planen wie es im Februar weitergeht. Viele sagen mir, ich solle nicht planen – aber soweit bin ich noch nicht. Ich brauche einen roten Faden und den kreiere ich mir jetzt. Alice Springs ist ein Thema, mal etwas die Wüste sehen. Oder Tasmanien. Nichts davon hebt sich auf meiner Wunschliste so wirklich ab – es wird also ein Münzentscheid. Gerne würde ich einen Road Trip machen aber mir fehlen die Mitstreiter dazu. Ich werde wohl alleine los machen, denn die meisten bleiben noch in Melbourne oder fliegen nach Hause. Aber das ist schon okay so, auch wenn mir die Leute doch langsam ans Herz wachsen. I shouldn’t get used to them.

Was treiben eigentlich Amadul? Klingt irgendwie flüssiger als Abdulladeus. Der Eine hat Counterstrike für sich entdeckt und WOW deinstalliert und der Andere ist wieder im Hotel bei seinem Vater, was Fay erst nach 20-stündigem Fernbleiben seinerseits überhaupt gemerkt hat. Die Alte muss ja was mitmachen. Irgend ein Schalk im Bauch verkneift mir das Mitleid. Schmunzelnd falle ich diesen Abend in mein kuscheliges Bett.

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