Its getting hot

Heute ist der bis jetzt heisseste Tag seit meiner Ankunft in Australien. Auf 41 °C soll das Thermometer heute steigen. Grandios. Meine Haut ist vom Antiallergikum schon nicht geil drauf und es ist der Tag des «Big Day Out», einem grossartigen Festival, das mit tollen Acts durchs Land tourt.

Die Medizin hat im Übrigen grossartige Dienste geleistet und mich über Nacht von allen Symptomen befreit, sodass ich endlich wieder gebrechensfrei bin. Jedoch hält sich meine Motivation ans BDO zu gehen ­ziemlich in Grenzen. Es werden Menschen sterben bei dieser Hitze, denke ich mir. So kommt es dann auch fast. In den Nachrichten hört man mehr von kollabierten BDO-Besuchern als vom anstehenden Australian-Open-Finale! Ich habe recht getan, spontan zu entscheiden und meine Tickets vor dem Eingang zu verkaufen.

Bereits morgens um acht, sind es 35 °C und ich stehe hilfesuchend in der prallen Sonne mit meinem Notizblock, auf dem «2 Tickets 4 sale» geschrieben steht. Nach fast zwei Stunden entdecke ich zwei Jungs, die sich fast in die Hose machen vor Lachen. Ich will auch lachen, also erkundige ich mich, was denn da so lustig ist! Die beiden Hühner haben in ihrer Eile zwei Tickets fürs Pferderennen nächste Woche gekauft, worauf sie der Türsteher, ebenfalls hellauf lachend, hinweist. Dankend kaufen sie mir meine Karten ab. =)

Ich verbringe den Rest dieses absurd heissen Tages mit meinen Swiss-Fellows Nathi, Patrick und Leo am Strand in St Kilda, wo wir, dank der kühlen Brise und des erfrischenden Nasses, ziemlich gut zurechtkommen. Am Abend gönnen wir uns auf dem Big Screen am Federation Square dann doch noch das Australian-Open-Finale, das wegen Federers Ausscheiden nur halb so spannend ist. Aber Nathi hat ihre helle Freude am starken Spiel Djokovics und das darf ja auch mal sein.

So geht ein heisser Tag zu Ende und ich bin wirklich gespannt, wie «zwäg» ich dann in China oder Indien sein werde, wenns dann mal 50 °C heiss wird. Ich wage kaum, daran zu denken.