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Melbourne | bewölkt, 25 °C

Ich glaub mich tritt n Känguru


So, ein bisschen Australienfieber muss her. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mit dem Hype um dieses riesengrosse Land nicht viel anfangen kann. Ich wollte nie nach Australien und bin auch nur hier, weil ich vor allem anderen zu viel Respekt habe.

Inzwischen macht sich aber durchaus Interesse breit und gegen einen sonntäglichen Ausflug in den Ballarat Wildlife Park ist somit nichts einzuwenden. Morgens um zehn bin ich mit Roxi und Rachel verabredet. (Der Lukas und die Frauen wieder. Ich weiss nicht, worans liegt, aber Männer können manchmal so was von überflüssig sein). Dass wir es doch noch auf den Zug schaffen, ist schon fast eine Überraschung, denn die zwei Hühner sind noch am Frühstück kaufend, *hua* als der Zugführer schon zur Eile mahnt und wild mit seiner Kelle durch die Luft wedelt.

Es ist das erste Mal für mich, dass ich aus der Stadt rauskomme. Sofort macht sich dieses scheue Kribbeln im Bauch bemerkbar. Natürlich niemals so stark, wie wenn ich grad im Flieger nach Island sitzen würde, aber das ist nicht schlimm. Füsse hoch, ein wenig plappern und sich auf das freuen, was kommt. Ballarat liegt etwa 120 Kilometer ausserhalb von Melbourne und sieht auf den ersten Blick aus wie eine alte Goldgräberstadt. Durch das Bestaunen der ziemlich realitätsverzerrenden Touristenbroschüre, wird das auch bestätigt. Als wir mit dem Zug ankommen, fährt uns gerade eben der Bus vor der Nase ab. Wäre ja nicht schlimm, wäre das nicht bereits der letzte gewesen. Diese ÖV hier in Australien sind ja schon ne Wucht.

Wir bewältigen den Weg zum Park per Taxi. Der Eintritt ist mit 24 Dollar an der oberen Grenze. Aber wir werden ausgiebig dafür entschädigt. Dieser Zoo hat das, was der Tourist sucht. Kängurus und Koalas in Massen! Diese Tiere sind echt knuffig und sich an die vielen Menschen schon so sehr gewöhnt, dass sie einfach überall herumspazieren und sich füttern und mit sich kuscheln lassen. Wenn sie genug gefressen und geschmust haben, liegen sie in der Sonne und schlafen. Was für ein Leben. Das wär doch was für den Lukas? *chch* Was ich etwas bedenklich finde, ist das Tropenhaus, wo das Terrarium des Krokodils etwa so lang ist, wie das Tier selbst. Das Gleiche bei den Fischen und Schlangen. Im Grossen und Ganzen ist dieser Park jedoch eine gute Sache und ich kann ihn ohne schlechtes Gewissen jedem weiterempfehlen, der mal ganz nah bei diesen schönen Tieren sein möchte.

Zum Schluss noch etwas Gossip:

Der Wetterbericht meint, dass es die nächsten zwei Wochen regnerisch sein wird. Nicht euer Ernst, oder? Hoffentlich fallen die Australier nicht in ein Loch, nehmen sie doch schon bei dem, was wir knapp Nieseln nennen, ihre Monster-Regenjacken hervor. Bei anhaltenden Temperaturen um 25 °C ein amüsanter Anblick.

In den letzten Tagen fällt mir immer mehr auf, wie oft ich an Island denke. Obwohl ich dort kaum jemanden mehr kenne, so gibt mir dieses Land an sich genug um es still zu vermissen. Wer weiss, vielleicht trägts mich ja mal wieder nach Reykjavik? Dabei wollte ich damit, mit dem Stechen meines Tattoos, vorerst abschliessen …

Am 15. Januar kommt Marijela von Sydney rüber nach Melbourne. Herrlich! Ne Dame mit «Pfupf im Füdli». Wir haben für kurze Zeit zusammen Mixed-Volley gespielt und uns damals fürn Bier in Australien verabredet. Das halten wir jetzt auch ein. Ihr Volleyballer der Insel, haltet eure Bälle fest. :D

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