Heartburn am Aussie-Day
Was hier nach dem ultimativen Showdown im Kapitel Frauen klingt, ist nichts Weiteres als das Sodbrennen, das mich seit einigen Tagen quält.
Es ist so, dass es mir wahrscheinlich an Vitaminen und Eisen fehlt, was ich auf meine Lebensart hier in Melbourne zurückführe. Es ist mühsam, kann ich doch kaum anständig essen oder trinken ohne dass mein Magen überzuschwappen droht. Ich hoffe, dass es sich bald bessert. Spass macht es nämlich nicht.
Gestern hat sich der Lukas nämlich mal wieder ein paar Bierchen gegönnt. Leo und ich haben ja schon vor langer Zeit Viertelfinal-Tickets fürs Aussie-Open gekauft, ohne zu wissen, wer dann auch wirklich spielt. Es kommt wie es kommen musste. Roger Federer (SUI) spielt gegen Stanislas Wawrinka (SUI). Was für ein Spiel, was für eine Affiche – und unsere Tickets sind für dieses Spiel nicht gültig! Lukas rennt zum Ticketschalter und versucht seine Tickets zu verkaufen und gleichzeitig neue fürs Schweizer Spiel zu kriegen … im letzten Moment hat das dann auch geklappt und Leo und ich geniessen mal wieder Tennis vom Feinsten und sind bei diesem historischen Spiel mit dabei.
Für alle, die das Turnier auch mal besuchen wollen: Ihr braucht die Tickets nicht im Voraus zu kaufen, ohne zu wissen wer spielt. Es hat bis zum Viertelfinale (!!!) immer noch genügend Karten. Am Abend gehts dann noch mit Leo und Bruna ein Gläschen Rotwein schnabulieren. «The Toff» an der Swanston Street kann ich dafür sehr empfehlen. Allgemein fällt mir auf, dass es in den Trinklokalen sehr viele Séparées gibt, wo man sich mit seiner Gruppe vom Rest abschotten kann. So was hätten die Schweizer bei sich zu Hause sicher auch gerne. :-p
Heute ist Aussie-Day. So was wie der 1. August für uns Schweizer. Überall wird gegrillt und gechillt. Das kommt mir sehr entgegen, bin ich mit meinem kaputten Bäuchlein sehr für einen ruhigen Tag. Wenn das nicht bald besser wird, muss ich tatsächlich das erste Mal zum Aussie-Doctor. Der mir dann wohl mit seinem Crocodile-Dundee-Messer den ganzen Magen rausreisst und durch einen Krokodil-Darm ersetzt oder so. Apropos, gestern habe ich ein Mädel getroffen, das in Brisbane von einem Krokodil angegriffen wurde. Zum Glück wars ein Baby-Kroki, so war ihr Arm noch dran … Später am Tag bin ich mal wieder ein paar Strässchen weiter bei Patty, meiner Lieblingsspanierin zu Hause. Da tummeln sich etwa 30 Leute, die frischfröhlich drauflos grillieren. Ich habe mir noch etwas Schweinswurst gekauft, und bin total enttäuscht, dass sich das Ding auch nach exzessivem Abgrillieren immer noch weich wie Hackfleisch anfühlt. Ich tue das meinem Magen nur reduziert an, aus Angst, er könnte explodieren. Am Abend gibts nochmal eine Portion Tennis im Stadion. Nadal gegen Ferrer, ein spanisches Duell. Leider ist Rafa etwas verletzt, was ihn hindert, 100 % Leistung zu geben. Sehr schade … aber David Ferrer macht ein gutes Spiel … mal sehen wie er sich im Halbfinale gegen Andy Murray schlägt. :D Für uns ist es aber das letzte Live-Tennis. Ab jetzt wirds einfach zu teuer. Am späteren Abend können wir vom Tennis-Zentrum aus noch das Feuerwerk anlässlich des Aussie-Days beobachten. Es ist zwar toll, aber das Brugger Jugendfest hat da mehr zu bieten.
Zum Schluss dieses Tages gibts noch ne freudige Nachricht. Nachdem Ruby sich um ihren Job sorgt und ich nicht weiter bei ihr wohnen kann, habe ich Fay gefragt, ob ich noch etwas länger bei ihr bleiben darf, weil das für mich einiges angenehmer sei, als in eine Wohnung oder ins Hostel zu ziehen. Sie sagt zu meiner Überraschung sehr erfreut ja. Sie hat wohl ein schlechtes Gewissen, weil sie an ihrer Aufgabe mich zu bemuttern kläglich gescheitert ist. Ich habe bereits eine Mutter daheim, Fay. Sie ist die Beste. Trotzdem danke. Ich werde also noch bis am 10. Februar hier bleiben. Sehr schön.
Morgen ist mein letzter Schultag … nun was heisst der letzte. Der wäre eigentlich schon vor ner Woche gewesen. Schlitzohr Ruby jedoch änderte im System einige kleine Nummern und voilà erscheine ich noch eine Woche … und das für lau. Hach Ruby, du bist schon ne Tolle. Und das obwohl ich ihr die Geschichte mit Bruna inzwischen erzählt habe. Thumbs up!