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Melbourne | ca. 20 °C

First day of school – My name is Lukas.

Die Ausgangslage ist durchaus spannend. Im Brief steht: Deine Schule ist an der Londsdale-Street 203. Faye meint, dass sich das Ganze laut ihren Unterlagen «etwas» weiter hoch an der Londsdale-Street 900-irgendwas befindet. Dank meines jetlag-bedingten, tiefen, 20-stündigen Schlafs, ist mir das so ziemlich egal und ich entscheide, einfach etwas früher loszugehen. Fay, meine Host-Mom, ist eine herrliche Persönlichkeit. Mehr zu ihr später. Auf jeden Fall machte sie mir heute ein wunderbares Sandwich zum Lunch und die anderen in der Schule sind schon etwas neidisch auf mein tolles Tupperware, gefüllt mit einem Apfel und einem Toastsandwich. Viel kitschiger geht es natürlich kaum, aber so was von süss. Jedoch geht nichts über die Tupperwaren von zu Hause, aber man nimmt, was man kriegt, oder? :)

Mir liegt es heute besonders am Herzen, einen guten Eindruck zu hinterlassen, um es mir nicht gleich am ersten Tag mit meinen Mitlernenden zu verscherzen. So mache ich mich eifrig daran, gleich Anschluss zu finden. Ich treffe auf vier Schweizer. Ach wie lernfördernd … aber egal, die sind mir um einiges sympathischer, als die Spanier und Brasilianer, die zwar super nett, aber durch ihren feiertagsbedingten Hangover nicht so kommunikativ sind. Zudem sind diese Jungs alle schon länger hier und sind es sich gewohnt jeden Montag neue Gesichter zu sehen. Mit Guillermo werde ich dann im Laufe des Tages doch noch warm – vor allem weil ich Zigaretten habe – ein Luxusgut hier in Australien. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. Spass machts auf jeden Fall. Wir (ich und die Schweizer, die leider (oder zum Glück?) nicht in meiner Klasse sind) wollen morgen noch etwas die Stadt unsicher machen und vor allem eines: billigeres Bier suchen! Unser Feierabendbier kostet stolze acht Aussie-Dollar und das ist mir für die Zukunft dann doch etwas viel. Jedoch ist es super temperiert und perlt in seinem Glas nur so vor sich hin. *mmmmmh* Dieses Crown Lager wird nicht das letzte bleiben.

Zur Schule bleibt noch zu sagen, dass ich zuerst in einen falschen Kurs eingeteilt wurde. Es hiess: «Alle mitkommen!». Wenn man so was sagt, dann muss man auch damit rechnen, dass alle mitkommen. Ja Mei. So sah sich der überraschte Teacher mit einer Klasse von 20 Leuten konfrontiert und beendete seinen Aufgrund der Tatsachen sehr verwirrenden Unterricht erst, als die Rektorin reinstürmte und meinte, da sei etwas schief gelaufen und entfernte diskret zwei Drittel der Klasse. So wurde ich anschliessend, nach einem kurzen Test, in die Upper-Intermediate-Klasse eingestuft. Das ist die zweitbeste Stufe. Da bin ich grad ein wenig stolz. Nun ja, morgen gehts weiter. 8.30 Uhr, Melbourne City Center, direkt beim Federation Square auf der Touri-Meile, an der ich mich nun offiziell nicht mehr als Tourist fühle, weil ich ja jetzt Student bin. *hua*

Die beiden Lehrer Chris und Ruby sind mir sehr sympathisch. Man spürt, dass sie nicht wirklich älter sind als die meisten Studenten. Vor allem die blonde Ruby gesellt sich gerne zu Guillermos und meinen Rauchpausen und plaudert aus dem Nähkästchen wie ein Rohrspatz.

Ich muss sagen, obwohl mir die Leute zu Hause schon sehr fehlen, macht mir das im Hause Blau immer noch fehlende Internet noch nicht so viel aus. In meinem Kopf geht gerade so viel vor, es ist gut, etwas alleine zu sein und ein wenig am eigenen Gehirn rumzuspielen. Es geht mir gut. Ja, das tut es.

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