Osaka / Universal Studios
Osaka ist unser letzter Halt in Japan. Es fällt uns schwer, dieses Land zu verlassen, dass uns in den letzten 4 Wochen so viel Gutes brachte. Entsprechend unternehmen wir nicht mehr viel Sightseeing, lassen Osaka auf uns wirken und planen unsere nächsten Schritte gen Hong Kong und den Philippinen.
Und gönnen uns etwas, das eigentlich nicht im Budget liegt: wir besuchen die Universal Studios in Osaka. Es ist der 3. populärste Park der Welt und sei immer gut besucht. Egal, wir freuen uns wie kleine Kinder auf Weihnachten.
Im Vorfeld gäbe es sogenannte Express-Pässe in allen möglichen Variationen zu kaufen. Mit diesen Sonderkarten kann man die Warteschlange skippen, sie waren jedoch restlos ausverkauft. Wir habens natürlich genau getroffen, am Halloween-Wochenende in Osaka zu sein und wie wir erfahren haben, haben die Japaner einen besonderen Narren am Grusel-Feiertag gefressen. Aber wir geben’s uns trotzdem: trotz Sonntag, trotz Halloween und trotz allen Warnungen.
8 Uhr / Ø-Wartezeit: 30 Minuten
Zu unserem Erstaunen ist der Park bereits geöffnet, keine Ahnung wie lange schon, ist auch egal. Wir machen uns schnurstracks auf den Weg nach Hogwarts und siehe da, noch keine Warteschlange. Unterwegs gab es bereits Achterbahnen mit Wartezeiten von 1.5h und das noch vor der offiziellen Öffnungszeit. Krass. Anyway, hiermit haben wir unser Tagesziel bereits erreicht – Wir haben es geschafft, ohne Expresspass und 7 Spezialticket-Blabla bei Harry Potter vor der Tür zu stehen. Nicht nur das, wir betreten Hogwarts und wandern durch die verschiedenen Räume zur Bahn. Diese ist eine Mischung aus Achterbahn und 4D Kino... und das noch vor dem Frühstück. Und Himmel, war das intensiv. Etwas benommen aber happy erkunden wir Hogsmead und schauen Ollivander zu, wie er die richtigen Zauberstäbe für die Kinder auswählt. Das ganze Areal ist so lebensecht gestaltet, man fühlt sich, als wäre man da.
8.30 / Offizielle Parköffnung / Ø-Wartezeit: 1.5 Stunden
Der Spreu trennt sich vom Weizen. Die alten Bahnen wie Jaws und Terminator haben ne Wartezeit von 1 Stunde, während die grossen Achterbahnen bei 2 Stunden angelangt sind. Wir sind noch völlig geflasht von Harry Potter und besuchen Jurassic Park – the Ride. Eine Wildwasserbahn mit Nass-Garantie. Man fährt durch den Park und schaut sich Dinos an, bis dann der Strom ausfällt und man von Raptoren gejagt wird. Als Highlight thront der T-Rex über einem, bevor sich das Schiffli hinunter ins Wasser stürzt. Hier kommt es nicht darauf an, wo du sitzt, du wirst so oder so nass. Fantastisch =) Gewartet haben wir nur ca. 50 Minuten. Wir konsultieren die Wartezeiten vor den anderen Attraktionen und überlegen uns, wie wir fortfahren.
11.00 / Ø-Wartezeit: 2.5 Stunden
Da es auch abseits der Bahnen viel zu sehen gibt, schlendern wir durch die nachgebaute Fisherman’s Wharf von San Francisco. Kommt uns bekannt vor. Der gesamte Park ist liebevoll und bis ins Detail gestaltet und wir machen genau so grosse Augen wie die Kinder. Gerade als wir überlegen ob wir wirklich 3h anstehen wollen, schenkt uns eine ältere Dame einen Express-Pass. Einfach so. Mit diesem (teuren) Pass, kann man den grössten Teil der Schlange umgehen und reduziert so die Wartezeit erheblich. Wahrscheinlich ein Impulskauf der netten Dame, die wirklich nicht danach aussah, als wolle sie Achterbahn fahren.
Juhui, jetzt können wir bei einer (von 3 selektierten) Attraktion die Line skippen. Wir entscheiden uns strategisch für die mit der längsten Wartezeit: Ich, einfach unverbesserlich oder kurz: Minioooons! Diese Attraktion ist sowas wie das Voletarium, die neueste Attraktion im Europapark. Auch nichts für schwache Mägen. Aber mit einer ganzen Packung Minions-Humor. Köstlich. Allgemein überzeugt uns die Qualität der Bahnen sehr.
Nach unserer Expedition in die Minion-Welt sind die Wartezeiten ins Unfassbare gestiegen. Wir entscheiden uns, trotzdem noch eine Bahn zu machen. Aber zuerst ruft der Magen. Obwohl das Angebot eigentlich recht gross ist, ist der Park inzwischen so voll, dass sich auch vor dem Restaurant Schlangen gebildet haben. Lange Schlangen.
In diesem Moment drückt uns ein älterer Herr erneut ein Ticket in die Hand und beim näheren Hinschauen erkennen wir, dass es ein Timed Ticket ist. Noch so ein komisches Ticket, denken wir. Wir finden heraus, dass wir damit zu einer bestimmten Zeit zur Horror-Attraktion gehen können. Gruselfaktor 5 von 5, „nein danke“ denkt sich Sarah und besorgt Essen, während ich kreischende JapanerInnen durch ein Horrorlabyrinth ziehe.
16 Uhr / Ø-Wartezeit: 3.5 Stunden
Wir sind beeindruckt. Schon bei 3 Stunden dachten wir, dass die Schmerzgrenze auch für den härtesten Japaner erreicht sein muss. Denkste. Irgendwer stand vor der Bahn und dachte sich: 2.5h warten... let’s do that. Dann 3h... let’s still do it. Dann 3.5h... und noch immer stellen sich Leute an. Auch bei den Popelbahnen Jaws und Terminator steht man nun 2.5 Stunden. Es ist nur noch krass. In der Kinderbahn warten die harten Eltern mit ihren Kindern 90 Minuten für 3 Minuten GoKart-Fahren. Bushido – der Weg des Kriegers lebt.
Wir geben uns die Waterworld Show im angrenzenden Stadion mit 5’000 Plätzen. Diese sind innert 10 Minuten gefüllt und nach der Action geladenen Show genau so schnell wieder leer. Auch hier sind wir jedoch top unterhalten und sind froh, nicht in der Mitte gesessen zu sein. Die sind jetzt nämlich alle pflotschnass.
Trotzdem denken wir uns inzwischen, das kann es doch nicht sein. Wenn wir uns jetzt anstellen, dann ist es 20 Uhr, bis wir dran sind. In diesem Moment sehen wir, dass bei Jaws nur 1h Wartezeit ist im Moment... und schnell wie Roadrunner, stellen wir uns an. Die selbe Idee hatten auch andere, weshalb wir schlussendlich 1.5h gewartet haben. Zum Glück hat Sarah ihr Hörbuch auf dem Handy. Die JapanerInnen vor und hinter uns überbrücken die Wartezeit einfach mit 1'000 Selfies. (Sie haben aber auch aufwändige Kostüme).
18 Uhr / Ø-Wartezeit: 4.5 Stunden
Okay, inzwischen ist es schlichtweg nur noch dämlich, sich anzustellen. Der Park hat sich bis zum Überlaufen gefüllt und weil Halloween ist, strömen noch mehr SWAT-Polizisten, Minions und Hexen hinein. Von der Abendcrowd sind fast alle kostümiert. Es nimmt die absurde Dimension an, dass sogar vor der Frauen-Toilette ein Queueing aufgestellt werden muss. Die Halloween-Parade beginnt in einer Stunde und man sitzt bereits am Wegrand bereit. Zeit für uns, den Ort des Geschehens zu verlassen. Raus hier.
Fazit: Wir hatten einen super Tag in den Studios. Die Attraktionen sind alle aussergewöhnlich gestaltet und bieten einen mega Unterhaltungswert. Ohne unser Glück mit den geschenkten Expresspässen hätten wir uns definitiv noch mehr die Beine in den Bauch gestanden.
Fürs nächste Mal: Nicht am Wochenende, nicht am Feiertag und unbedingt Fast-Pass kaufen.
Bilder aus dem Park
Bilder aus Osaka