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Grundafjördur - Badardalur

Natürlich Übernatürlich


Ursprünglich wollten wir eine zweite Nacht hier bleiben. Aber für eine Schlafsackunterkunft 70 Fr zu bezahlen geht uns nicht in den Kopf. Wir überlegen schon, ob wir uns nachts auf die Sofas schleichen sollen - stellen aber fest, dass wir gute Menschen geworden sind und das nicht tun werden. Schweren Herzens stimmen wir uns beide zu weiter zu ziehen ohne Die Wale gesehen zu haben - mit der Ausnahme, dass wir, sollten wir noch mal vorbei fahren, nochmal einen Blick in den Hafen werfen. Wir fahren Richtung Osten, halten immer wieder, um uns die faszinierenden Strände, Klippen und Tiere anzusehen. Im Hintergrund fasziniert uns immer der Snaeffelsjoküll, der höchste Berg der Halbinsel, der ihr auch ihren Namen gibt. Majestätisch ragt er über Allem, leicht versteckt hinter Nebenkratern. Jules Verne sah in ihm den Eingang zum Mittelpunkt der Erde. Auch Stéph glaubt bei dem Anblick daran, dass hier der Eingang zur Unterwelt sein muss und sie spürt ein kribbeln, einen Vibe, sie möchte da höch. Doch es ist Winter und für Normalsterbliche extrem schwierig - schon zu oft hat der Berg seine Herausforderer geschluckt... oder haben sie den Eingang gefunden? Wir erklimmen einen der Nebenvulkane und lassen uns vom Ausblick umhauen. Wir finden Spuren im Schnee. Aber nicht von Tieren, sondern von einem Schlitten. Witzig! Stéph zieht ihre Jacke aus und versucht auf ihr Runter zu rutschen. Dochd das funktioniert nicht ganz wie es sollte, haha. Ich leg mich in den Schnee vor lachen. Stéphanie setzt den Blinker und biegt ab nach links, runter zum Hafen. Da stehen wir nun und schauen ins Wasser. Komisch, es herrscht eine Hektik hier, eine Nervosität, irgendwas liegt in der Luft. Was ist das? Da schaut etwas aus dem Wasser. Alle Vögel fliegen dort hin... Es ist... Eine Flosse. Ist das ein Orca? Wir fahren näher dann und treffen auf einige Touristen. Hier muss etwas sein. Wir können unseren Augen nicht glauben. 20-30 Schwarz-weisse Free Willy Orcas schwimmen in der Bucht vor Grundarfjördur. Ich komme gar nicht mehr aus dem Staunen raus und versuche das auf Bild zu bannen. "Sie sind hier um zu jagen," sagt ein Einheimischer stolz, "ein Schwarm Heringe hat sich in unüblicherweise in die Bucht verirrt". So beobachten wir die stolzen Tiere und können sogar sehen, wie sie in Gruppen den Hering einkreisen und sich durch Klopfen der Schwanzflosse aufs Wasser Zeichen geben. Dann sticht ein Tier hinunter um mit offenem Mund durch den Schwarm zu schwimmen. Danke Schöpfer, für dieses Erlebnis. Somit können wir entspannt den Ort verlassen. Warte mal, entspannt? Mitten auf der Strecke zwischen Grundarfjördur und allem anderen, stellen wir fest, dass wir fast keinen Treibstoff mehr haben. So wenig, das Stéph sogar den Gang aushängt, wenn es abwärts geht. Mit dem letzten Tropfen Benzin rollen wir den Hügel hinunter nach Budardalur und schaffen es gerade noch zur Tankstelle am Dorfeingang. UFF!!! Fährt es aus uns heraus. Das war knapp! Stéph sah uns schon bibbernd im Auto bei Munis 3 Grad eingepackt in alle unsere Kleider, irgendwo auf einer Schotterpiste mitten in Island... und ich muss zugeben, das war spannend. Von verscheidenen Quellen haben wir gehört, das der Vulkan Hekla kurz vor der Erruption steht. Diverse Erdbeben hätten die Gegend erschüttert und die Alarmstufe erhöht. Während wir bereits über mögliche Flugausfälle reden, nehmen es die Isländer erstaundlich gelassen, sind es sich ja auch gewohnt. Haha, ihr müsst ja auch nicht weg, ihr Halunken :D Heute im Video: Wenn die Erde bebt, kommt mir nur ein Lied in denn Sinn. Björks Mutual Core vom Biophilia-Album trifft das ziemlich gut, würde ich mal sagen. Kopfhörer zu Empfehlen.

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