top of page
Reykjavik (Island)

Es fühlt sich wie zu Hause an

Wie schön ist es wieder hier zu sein. Ich bin Hundemüde, habe die ganze Nacht kein Auge zu getan. Aber ich schaffe es nicht zu schlafen, zu aufgeregt bin ich. Ich nehme mit Asa Kontakt auf. Meiner Freundin, die nach längerer Zeit im Ausland nun wieder in ihrer Heimat wohnt. Wir verabreden uns für den Nachmittag. Bis dann schlendere ich durch die Strassen und kann es voll begreiffen, dass ich hier bin. Ich gehe hinauf zur Kirche, hinunter zum Meer, schaue mir die Wahlfänger an und schwelge in Erinnerungen, fühle mich total zufrieden, wie schon lange nicht mehr. Klar hat sich einiges verändert. Der Tourismus steigt seit dem Kollaps 25 Prozent pro Jahr. Es gibt entsprechend mehr Hostels und andere Infrastruktur. Allen voran das neue Kex Hostel. Kex bedeutet Guetzli und sagt alles. Auf jedes Detail wurde geachtet. Das Design ist alt-Isländisch und überall stehen Vintagemödel rum. Am alten Lastenlift hängt ein Kopfhörer, in dem Fahrstuhlmusik dudelt. Die Küche ist offen und sieht aus, als würden darin nur Lebkuchen gebacken. Im Bad steht ein Tischchen über der ein Schildchen hängt auf dem steht: "orphan products. please give them a home". Ich nehme mir ein Duschgel. Aus dem Speaker erklingen Ansprachen von unbeliebten Politikern, damit man auch richtig gut scheissen kann. Lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Þorgerður Ása Aðalsteinsdóttir, kurz Asa, wohnt mit ihrem Vater und den beiden Brüdern immer noch im selben Haus, wie damals 2007 als wir uns kennenlernten. Den Berg hoch steht die berühmte Hallgrímskirkja, gegenüber ist das Café Babalu. Das ist jeweils unser Treffpunkt, wenn ich hier bin und ich war wie immer etwas nervös. Doch Asa war nicht da. Hmm. Asa ist sonst nie zu spät. Plötzlich kam jedoch ein Mädchen auf mich zu. Es war nicht Asa, das war klar. Sie stellte sich vor. "Hey, my Name is Steynei! You dont look like you're from here. You must be Lukas!" Wie recht sie hatte. Doch wer war diese Frau? Auf jeden Fall packte sie mich bei der Hand und führte mich um die Ecke, dahin wo ich nicht nachgesehen hatte und sie beide sich breit gemacht hatten. Phu :) Es war ein herzliches Wiedersehen mit viel Lachen und alten Geschichten. Steynei lädt mich spontan an ihr Geburtstagsfest vom nächsten Tag ein. Wie toll ist das denn. Hausparty in Reykjavik. So sind sie, die Isländer. Mehr ging heute nicht mehr. Ich liess noch die Sonne im Hafen untergehen, schaue mir die Berge an, die noch immer so beruhigend auf mich wirken. Doch dann war für mich verdiente Bettzeit. Oh ja. Halleluja - Bettzeit.

Anchor 1
bottom of page