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New York

Ein Garten in Jersey


Der Regen wäscht die Sünden weg. Es gibt wohl zwei Orte in diesem Land, wo das stimmt. Vegas und hier. Gestern noch durch den Sündenpfuhl des Eastvillage gewandert, auf der Suche nach bezahlbarem Flüssigem, zieht es mich heute über den Timesquare zur Busstation. Ich bin nicht nur zum Vergnügen hier. Ich muss mich dringend vorbereiten auf das was kommt.

Die Fenster sind angelaufen und man erkennt kaum, was draussen am Bus vorbeizieht. Ach ich liebe diese Stadt in all ihrem Gigantismus zu sehen. Wie alles nass ist und tropft. Es hat einfach etwas, als würde Sie einem eine Geschichte erzählen und dabei sich selbst in Pose werfen.

Es ging rüber nach Jersey. Wie Ted richtig behauptet, fährt man nur nach Jersey um von Newark abzufliegen. Ich bin ja so out. Outlet! Genau da gehts hin. Jersey Gardens ist die grösste Outletmall im Staate Jersey. Doch sie wird gerade umgebaut und es ist nur ein Drittel zugänglich. "Ein Drittel ist das?" denke ich laut und werde bis zum ende des Tages Kilometerweit gelaufen sein. So gross war es.

Doch ich habe alles gefunden. Handschuhe, Thermowäsche und das Prunkstück, eine herrlich schwarze Northface Jacke. Innenjacke lässt sich rausnehmen, isoliert perfekt dank Goretex. anstatt 400 Dollar noch 230. BOOM MOTHERFUCKER. Eine Investition fürs Leben. Denn neben dass sie warm gibt, sieht sie auch gar nicht so übel aus.

Dann gabs ein Stück Riesenpizza. Mit Steffen hab ich noch drüber gelacht, dass man in diesem Land nur Fastfood frisst. Aber es ist so. Ss ist auch so saumässig gut. So viel Geschmacksverstärker wie in diesem Stück Pizza sind, kann es ja nur die Sinne vernebeln.

Zurück in New York schlenderte ich noch ein wenig durch die nassen Strassen und höre dabei Alt-J mit an Awesome Wave. Was für ein Soundtrack. Viele Leute reisen ohne Musik. Ich könnte das nicht. Wo bleibt denn die Erinnerung, die Assoziation? Kasteiung eins Momentes. Phä.

Komischerweise zog ich meine neue Jacke trotzt starkem Regen nicht an, als wolle ich sie nicht nass machen. Mit Violette, meiner Jacke die ich seid Nicaragua mit mir trage, wo ich sie von einem Abreisenden übernehmen konnte, sehe ich damit einfach affig aus.

Dann zog ich mich zurück ins Zimmer, schwatze ab und an mit Guido, dem Hip Hopper aus Frankreich, der New York gerade auch so zu lieben beginnt, wie ich es tue. Zusammen stöbern wir in seinem Stapel an Comic-Büchern, die er heute in Brooklyn gekauft hat. Zwei Nerds haben sich gefunden.

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