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Puerto Ordaz (Ciudad Guyana) - Orinoco Delta

Orinoco Delta Trip Day 1


Dies fühlt sich wie ein kleiner Neuanfang an. Zum ersten Mal seit einigen Tagen fühle ich mich besser und freue mich auf das, was kommt. Dies Habe ich Alexis zu verdanken, der so natürlich gute Argumente hatte, mich mit auf die Tour zu nehmen. Unser Deal ist, das ich ihm für seine Tour eine Website und Flyer gestalte und er lässt mich kostenlos auf diese recht teure Tour mitkommen. Deal.

Sarah und Utta freuen sich sehr über meinen Spontanentscheid mitzukommen. Wolf, oder eben "Lobo" fährt uns mit seinem Jeep in ein kleines Fischerdorf, in dem wir ein Bötchen ins Camp nehmen werden. Plötzlich springt auch noch Alexis zusammen mit seinem Kumpel Edgar, einem Wauru Indianer in den Wagen. Er wird einen Kumpel in der Nähe besuchen. So teilen wir uns die Fahrt.

Unterwegs jedoch passiert etwas spezielles. Ueber den Coroni Fluss gibt es an dieser Stelle eine Brücke und wir nehmen eine Autofähre. Alexis ist so erpicht darauf uns alles zu zeigen, dass wir aus dem Auto jucken und das Pier in Augenschein nehmen, während Lobo wartet, bis wir mit der Ueberfahrt dran sind. Neben einigen Fischern und grossen Frachtschiffen entdeckt Alexis ein Schiff mit der Guayana-Flagge gehieft. Kurz nachgefragt ist es ein Handelsschiff, das die 12 Stunden Flussaufwärts von Guyana bis hier her schipperte. Auf unsere Frage, ob sie auch Pasagiere mitnehmen, antworteten sie etwas zögerlich, bejaten jedoch, dass wir für 20 Dollar mitfahren könnten. Das finde ich grad etwas krass, denn ich habe mir desöfteren überlegt, nach Guyana zu reisen, bevor ich nach Venezuela kam. Doch es erschien mir alles sehr kompliziert und aufwändig, wofür ich nicht in Stimmung war und jetzt liegt mir hier die Möglichkeit zu Füssen. Puerto Ordaz - Georgetown direkt. Das steht so nicht im Lonely Planet :D Und hätte ich nicht mein Gepäck bei Lobo deponiert, sonst wäre ich hier und jetzt wohl aufs Schiff gegangen.

Aber so gehts weiter in den Jungle. Ist ja auch gut, oder? ^^ In dem kleinen, Namenlosen Hafenstädchen werden wir auf ein Holzboot geladen, das sogleich mit halsbrecherischem Speed davondüest. Sarah hats nicht so mit dem Wasser und den Moskitos, die sie bereits hier anfangen aufzufressen. Dazu kommt noch die Böse, graue Regenwolke über uns, die sich promt zu erleichtern beginnt. So hart, wie ich auch bin, bei dem Tempo fühlen sich Regentropfen wie Peitschenschläge an und wir verstecken uns unter einer Dicken Plastikplane und lachen uns kaputt über die Situation in der wir uns befinden. Nach einem kurzen Snack in einem Wauru-Ort ging es richtung Ziel. Man spürt, dass die Lokals hier nicht oft Touristen sehen und entsprechend uns ihr faszinierendes Lachen wie ein Geschenk entgegenwerfen.

Die Orinoco Queen erwartet uns am Ende eines schmalen Seitenarmes, tief im Regenwald des Deltas. Aus 100 Prozent natürlichen Materialien haben passionierte Seelen durch ihre Bungalows hier ein Paradies geschaffen, dass ich so noch selten gesehen habe. So tief in der Wildniss habe ich mich noch selten geühlt, auch dadurch, dass vor meinem Balkönchen andauernd Riesenschmetterlinge und Tukane vorbeifliegen. Wow, hier kann ich echt abschalten. Ich denke etwas über meine Zukunft nach und das erinnert mich knallhart an den Fakt, dass meine Universität noch nicht auf meine Bewerbung reagiert hat. Ich habe mich für den Studiengang Tourismus beworben, die Antwort steht jedoch noch aus.

Später Nachmittags nimmt uns Freddy, unser Experte mit auf eine Bootsexkursion. Als ob diese Wälder am Flussufer und der Fluss selbst nicht schon schön genug sind, sehen wir Tukane, Papageien, Affen und als Highlight, etwas mir persönlich neues: Flussdelfine planschen um unser Boot in einem kleinen Seitenarm des Flusses und auf dem Rückweg entdecken wir eine Baby-Anaconda, die gemütlich auf einem Baum ihr nickerchen macht. WOW, was für ein Ort. Ich hatte ja erst die Befürchtung, dass dies mit der Erfahrung im Pantanal zu ähnlich wird - doch es hat sienen ganz eigenen Charme, der durch die nächtliche Kakophonie ihren perfekten Soundtrack kriegt. Ich habe auf meinem Balkon eine Kerze angezündet und Utta und ich schauen den Fireflys beim Glühen zu und reden über Gott und die Welt.

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