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Santa Elena

The Human Money Machine

Nun, als erstes bin ich heute morgen früh zurück an die Grenze gefahren. Von Erik weiss ich, dass ich die Grenze bis ins nächste Dorf überschreiten darf, ohne das ganze Zoll-Prozedere nochmals zu machen und der Gefahr wegen fehlender Gelbfieber-Impfung und Touristenzettel nicht mehr reinzukommen. Ich muss endlich an Geld kommen. Dort soll es nämlich drei Bankomaten der Bank of Brazil haben. Gesagt getan. Es war wirklich kein Problem, die grenze zu überschreiben, nochmals am Beamten vorbei, der die Autos beim Aufsetzen auf der Bodenwelle beobachtet usw... doch leider gab mir keiner der Automaten Geld. Die EC-Karte zeigt es mir als gesperrt an und die Kreditkarte wird nicht erkannt. Ich krieg langsam Vögel hier. Also ab zurück nach Venezuela, ich hab genug von Brasilien. Das Land des Zuckerhuts und des Fussballs gehört nämlich einzig und allein Jenny und mir. Ich möchte keine andere Erinnerung an es haben, wie die unsere. Somit ist das Thema günstig Geld abheben für mich erst mal gestorben.

Doch da habe ich die Rechnung ohne Erik gemacht. Er schlägt mir vor, ich könne ja einen Bankübertrag machen und er zahlt mir das Geld bar aus. The Human Money Machine quasi. Das klingt super. Zwar krieg ich nicht ganz den guten Tarif wie auf der Strasse, aber es ist trotzdem fair und zig mal besser, als würde ich in einer Venezuelanischen Stadt in eine Bank gehen. Ich muss genau berechnen, wieviel ich brauche, denn zurückwechseln in Euros oder Dolar ist nur mit riesen Verlust verbunden. Schon eine komische Situation. Trotzdem - dank Erik muss ich nicht hungern und hab mir sogar ein zwei Bier gegönnt.

Etwas anders hat er noch getan, der Erik. Klar, profitiert er davon, aber er hat mich überzäugt, einen meiner Träume zu realisieren und die Tafelberge von Roraima zu besteigen. Ein 6 Tagestrek ist es. Ihr wisst ja, wie es um meine Knie steht. Aber hier zu sein, fühlt sich an wie in Aguas Calientes zu stehen und nicht auf den Machu Pichu zu steigen. Ich bin sichtlich nervös. Morgen geht es los. Ich habe zwar alles, was ich brauche, aber eben, der Zustand meiner Knie ist mal so, mal so. Es kann gut kommen aber auch total in die Hose gehen. Das gute ist, ich bin im Kopf darauf vorbereitet, ja ich bin bereit. Ich will dieses Abtenteuer - und wenn es mein Letztes ist.

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