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Santa Elena

Rumba Carneval mit Edgar


Da sitzen die Ula, Christina und ich gemütlich beim Feierabendbier, wo auf einmal Kellner Alberto drei weitere Bier auf den Tisch stellt und auf den unscheinbaren Mann in der Ecke zeigt. Wir bedanken uns mit einem lauten *Gracias, Senior!" und schon sass Edgar bei uns. Wie sind wir blos in diese Situation gekommen? Wer sind wir überhaupt und eigentlich wollte ich doch Fernsehtag machen.

Na gut, in die Glotze gestarrt habe ich schon mächtig. Heute war für mich Pausentag. Ich guckte mir Filme auf dem Laptop an, hörte Musik, las und spielte Videospiele. Ich genoss die Vorzüge eines Einzelzimmers, welches ich nur fürs Abendessen verlies. Und genau da haben sie mich erwischt, diese beiden Mädels aus Polen. Sichtlich nervös darüber in Venezuela zu sein, brabbelten sie mich voll. Das gute war, sie zahlten das Bier. Und dann kam eben Edgar. Lustigerweise komplettierte der Peruaner, aus Iquitos stammend, der mit seinen grauen Haaren etwas weises an sich hatt, unsere Gruppe perfekt und wir gehen ineinander auf.

Edgar war es dann auch, der uns mit auf die Kirmis zog. Eigentlich sollte es ja Carneval sein, es fühlte sich aber mehr an wie der gute alte Jahrmarkt daheim. Ueberall wurde Süsszeug verkauft und Edgar konnte es nicht lassen und die Mädchen mussten alles kosten. Ich amüsierte mich prächtig und hatte gegen das stets neue Bier in meiner Hand nichts einzuwenden, sowar es Edgar war, der es bezahlte. So zogen wir übern rummel, wurden blauer und blauer. Doch wir schienen die einzigen zu sein. Die Venezuelaner liessen sich von der Ambiance und der Sängerin auf der Bühne nicht wirklich anstecken. Was Edgar dafür ansteckte, war aus versehen die Zuckerwatte eines Kindes - die zum Glück nur mässig brannte.

Ich nehme an dem Abend die Venezuelaner als Charaktervolle und fröhliche Menschen auf, wenn auch etwas schwierig zu grossen Emotionen zu bewegen. Gut das lag vielleicht auch daran, dass sie Sängerin einfach trotzt allem Körpereinsatz keinen Tin traf. Aber hübsch war sie. Venezuela ist ja für seine Beautyqueens bekannt. Wer weiss, vielleicht haben wir ja ein Sternchen gesehen - aber singen sollte sie nicht.

Es wurde später und später. Um 3 Uhr dann war Schluss und alle gingen nach Hause. So auch wir. Ein lustiger Abend ging zu Ende mit Menschen sie sich nie Wiedersehen werden. Das Austauschen der Nummern oder Facebook ging bei all dem Trubel promt vergessen.

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