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Santa Clara (Pantanal)

Safari


Als erste Exkursion findet heute eine Flussfahrt Stadt. Unser Guide Nikola, bringt uns zum Nahegelegenen Rio und da wird eingewassert. Hier stellen wir fest, dass die Krokodile vor unserem Haus kein Zufall waren. Es wimmelt nur so von den Kaltblütern. Während wir gemütlich den Fluss hinunter schippern sehen wir eine schier unglaubliche ANzahl an Wasservögeln, grosse wie kleine, Reiher, Hühnerartige Tiere und als Highlight immer mal wieder einen Blauen Ara. Die Stimmung ist so ruhig, dass wir anfangen die Rufe der Tiere zu erkennen und auseinander zu halten. Wir wissen jetzt wie ein Ara klingt und schauen uns immer um, sobald wir seinen unverkennbaren Schrei hören. Wir kriegen nochmals bestätigt, dass diese Tiere sich - ich finds fantastisch - verlieben können. Jenny und ich haben ja im Vogelpark diese zusammen tollenden Blauen Aras fotografiert. Das war kein Zufall. Sie sind frisch verliebt und verhalten sich wie es auch viele Menschen tun. Das ist einfach faszinierend.

Während dem Mittagessen lernen wir Lene und Dave besser kennen. Sie erzählen von ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Jenny und ich gestehen uns ein, dass wir im Vergleich von zwei in Berliner Aussenvierteln aufgewachsenen eine unglaublich sichere und behütete Kindheit hatten, die in keinem Vergleich zu den Geschichten über Drogen und dem Leben in einer deutschen Grossstadt nach der Wende steht. Diese zwei haben was zu erzählen. Das mag ich.

Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf begeben wir uns auf eine Jeep Safari. Erneut zeigt und Nikola die Tierwelt und erzählt kleien Geschichten und Annekdoten, was dem ganzen einen tollen Tiefgang gibt. Die Mädchen wiederum sind etwas genervt. Nicht vom Ausflug sondern von den unglaublich vielen Mücken, die es hier gibt. Wir werden wohl die einzigen Lebewesen sein, bei denen sie je die Chance haben zu beissen und dementsprechend Aggressiv gehen sie vor. Erstaundlicherweise ist von all den anwesenden Moskitomitteln das Schweizer Antibrumm das Effektivste gegen die Biester. Trotzdem werden Lene und Jenny heftigst zerstochen, während Dave und ich mehr oder weniger verschont bleiben. Trotzdem tragen wir ab jetzt draussen nur noch lange Hosen und Langarmshirt. Es ist einfach zu krass.

Dave ist einer, der das Abenteuer sucht. Da treffen wir uns ziemlich gut. Und wir sind beide nicht wirklich enteuscht oder gar schockiert, als der Jeep mitten in der Safari nicht mehr fahren möchte und wir angehalten sind, entweder zu warten und von den Mücken aufgefressen zu werden, oder zu laufen. Wir entscheiden uns für zweites. Etwas murrend ziehen wir vorbei an Feldern und Wäldern. Bis plötzlich Dave neben dem Pfad ein Krokodil entdeckt. Man spürt wie unser Respekt vor den Tieren mit der Zeit geringer wird und so trauen wir uns ziemlich Nahe ran um ein Bild zu schiessen. Doch hätten wir geahnt, was uns auf der nächsten Brücke erwartet, hätten wir uns diese Zeit definitiv gespart.

Dave ruft noch: Schaut euch das an! Ihr werdeds nicht glauben! Uns fällt gleich der Kiefer ins Wasser, als wir auf der Brücke stehen und einen See erblicken, bis zum Rand gefüllt mit Krokodilen. Da lagen Hunterte, Tausende Krokodile um und im das, was noch vom üppigen See übrig war. Nikolah erklärt, dass sie auf den März warten, wo es wieder regnet und die Fischbestände auch grösser sind. Im Moment essen sie nichts. Entsprechend fehlt ihnen auch die Energie, sich gross zu bewegen. Das haben wir nicht überhört und nutzen die Faulheit der Tiere für unsere hardcore Fotos. Als Held des Tages entpuckt sich dann ein Warmblüter. Ein riesiges Nagetier, dessen Namen ich vergessen habe, nutzt die Kräftelosigkeit der Kaltblüter ganz frech aus und schwimmt mitten unter ihnen. Obwohl die Geier schon warten, müssen sie sich mit Krokodilass begnügen. "Im Normalfall bin ich Futter, heute könnt ihr mich mal!" denkt er sich und schwimmt gemütlich durch die Masse and Killern, um gemütlich aus dem Wasser zu kriechen und nach hause zu laufen. Uns ist klar, dass wir an so einen Ort in unseren Leben bestimmt nicht mehr zurückkehren werden.

dem glück ist man nah, wenn man sich bei sternschnuppen nichts mehr zu wünschen weiss.

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