Stille Wasser sind tief (by Jenny)
Die Nacht im Bus war hart, hatte aber schlussendlich doch irgendwann Mal ein Ende. Lukas schlief in der Nacht wie ein Hündchen in meinem Schoss, während ich die meiste Zeit wach war. Als die 16 Stunden Fahrt rum waren, schmiess uns der Busfahrer morgens um 6 irgendwo in Foz do Iguacu raus. Wir machten uns danach auf den Weg zu unserem Hostel, welches uns tatsächlich um so früher Stunde Einlass gewährte und wir auf den unglaublich gemütlichen Sofas ausruhen konnten. Wir fielen beide sofort in tiefen Schlaf. Nicht einmal die Gäste, die nach ein paar Stunden um uns herumschlurften, konnten uns aus den süssen Träumen erwecken.
Kurz nach 11 brachte uns die Sonne dann doch zum Aufstehen und wir verstauten unser Gepäck im Zelt. Ja ihr habt richtig gehört, Lukas und ich zelten! Das wird ein Spass. Allgemein gefällt uns das Hostel hier sehr gut. Es ist alles etwas heruntergekommen und trotzdem hat es Stil. Auch die Leute hier sind gut drauf und interessieren sich sehr für die anderen Gäste.
Danach ging es endlich los zu den Caracas, wie die Brasilianer zu den riesigen Wasserfällen sagen. Wir entschieden uns für die brasilianische Seite (Ja die Argentinier und die Brasilianer müssen sich wohl oder übel das Naturspektakel teilen), da der Trip etwas kürzer war und so viel vom Tag nicht mehr übrig blieb. Um überhaupt zu den Wasserfällen zu kommen, hiess es zuerst mal Busfahrn. Ich genoss die Fahrt sehr, Lukas hatte jedoch einiges am Nationalpark auszusetzen. Mir war es ehrlich gesagt im diesem Moment so ziemlich egal, da ich einfach meine Zeit hier geniessen will und deshalb keine Zeit bleibt, sich gross Gedanken zu machen. Ich will ja meinen Kopf vom vielen lernen etwas leeren und nicht zusätzlich mit anderen Problemen füllen.
Als wir dann endlich ins Freie konnten, waren wir hin und weg von der Umgebung. Nicht nur die wunderschönen Wasserfälle, welche sich mit dröhnendem Geräusch bemerkbar machten, sondern auch die ganze Waldgegend mit all den Tieren, welche darin lebten, gefielen uns sehr. Wir zückten sofort die Kameras und blieben oft an einem Aussichtspunkt hängen, um das perfekte Bild zu schiessen. In dieser Situation hätte ich sehr gerne meine eigne Kamera dabeigehabt, da mit dieser noch einiges mehr möglich gewesen wäre. Doch schlussendlich zählt das Erlebnis und nicht die Fotos.
Nach dieser traumhaften Aussicht wollten wir eigentlich noch in einen Vogelpark, jedoch konnten wir ihn nirgens finden. Deshalb machten wir uns auf den Rückweg, um uns im Supermarkt für das Abendessen im Hostel einzudecken. Als wir unsere herrliche (nicht selbstgekochte) Lasagne und Gnocchis verputzten, kamen wir ins Gespräch mit Jakob und seinen Freunden, welche uns später noch zu einem polnischem Trinkabend einluden. Aus dem Gespräch ergaben sich viele nützliche Informationen, wie zum Beispiel man an die günstigsten Flugtickets kommt. Die Leute aus Polen wissen nun einmal, wie man Kohle sparrt.