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San Antonio de Lipez - Laguna de Colorado

Uyuni Trip - Day 2 - Der Rote Jeep und Flamingos


Nun, wenn mal jemand Pech gehabt hat, dann sind es die Insassen des roten Jeeps. Imme rund immer wieder bliebt er irgendwo Stecken und das manchmal so unglücklich, dass man auch den Fahrer echt um nichts zu beneiden hatte. Wir haben inzwischen die Mittfahrer unseres Französischen Pärchens kennegelernt. Zwei Belgier, frisch verheiratet auf ihrer Hochzeitsreise (9 Monate durch die Welt). Chris und Marie-Belle. Immer diese Doppelnamen. Sie mögen die Franzosen genauso wenig, die inzwischen bereits mehr Wein getrunken haben, als sie die Tour gekostet hat.

Wir fragen uns inzwischen ob, wenn das so weiter geht, wir auch wirklich an unserem Ziel ankommen werden. Immer wieder müssen wir irgendjemandem helfen, während Fernando unser gefährt wie ein Ralleyfahrer durchs Gelände führt. Im Team sind noch immer Flo, Frida, Jacky und die Sonja, die wie ich etwas kränkelt. Irgendwie werden wir hier einfach nicht gesund.

Tief im Gebirge auf gut 5000 Metern treffen wir auf eine Geisterstadt am Fusse eines Berges. San Antonio de Lipez heisst diese verlassene Stadt. Hmm? Genau gleich wie der Ort in dem wir gestern Nächtigten? Uns wird erklärt, dass man erst hier oben lebte, dann aber aufgrund der Witterung und des Ernteausfalles umdenken musste und die Stadt weiter unten wieder aufbaute. Dies macht Sinn. Trotzdem hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Diese Ruine hier hatte echt Charme - ganz im Gegenteil zu all den Städten hier, die Neu schon Heruntergekommener wirken, wie diese Ruine. Damals legte man einfach mehr Wert auf Dinge die hier heute einfach anders sind. Mir fällt nichts anderes ein, es zu beschreiben. Mir werden Südamerikanische Städte nie gefallen.

Weiter geht die Reise über Hochebenen, später durch Schnee und Eis. Plötzlich stehen wir vor einer Schranke, die symbolisch wohl das ganze Tal vor sich schliesst. Dies ist der Parkeingang. Unsere Fahrer inklusive Köchin gehen nach draussen und verhandeln mit den kleinen, verwegen wirkenden Parkwächter. Offiziell geschlossen hiess es, so ahnen wir nichts gutes. Auch die Gesichter der Protagonisten lässt auf nichts gutes hoffen. Das wäre so schade, denn seit mir Elodie ein Bild von der Laguna de Colorado gezeigt hat, will ich dahin. Ich bin dafür auch bereit etwas illegales zu tun.

Auf einmal kommen unsere Führer zurück und wir glauben es kaum. Die Schlawiner haben einen Sonderdeal ausgehandelt. Wir dürfen die Lagune besuchen und auch dort Nächtigen. Dafür geht die ganze Eintrittssumme (150 Bolivianos) in seine Tasche und er übernimmt keine Verantwortung. Witzig, wie auch in kleinen Kriegen immer jemand gutes Geld verdient. Nun, wir sin die Nutzniesser und uns solls recht sein. Ich kann es dann kaum Fassen, als wir an der Lagune ankommen und die ersten Flamingos von Nahem sehen. Nicht nur eins, zwei wie im Zürich-Zoo - nein, der ganze See ist voll von ihnen. Sie ernähren sich von den Mikroorganismen, die im seichten Wasser des Glätschersees ausgezeichnet gedeihen. Von ihnen erhalten sie auch die unverwechselbare Pinke Farbe. Würde ich mich immer nach dem Färben, was ich gerne esse, wäre mein Kopf Braun, mein Hals Grün, Brust rot oder Gelb, Bauch schwarz, die Beine hätten die Farbe von Röstzwiebeln und Champinons und die Füsse wären wiederum Braun.

Genächtigt wird in einem kleinen Camp direkt am See. Vor dem Nachtessen mache ich nochmals einen kurzen Spaziergang hinunter an die Küste. Ich habe mir etwas mehr Farben erwartet um ehrlich zu sein. Trotzdem ist diese karge Landschaft eine Augenweide die seines Gleichen sucht. Auch die Geysire waren wunderbar. Nicht ganz so spritzig wie die in Island, dafür aber zugänglicher. Wunderschön und für uns alleine - denn wir sind beinahe die einzigen im Park. Im Camp wird heiter Wahrheit oder Pflicht gespielt, wo unsere frisch verheirateten viel über sich herausfinden und die Franzosen dankbar (für uns alle) früh zu bett gehen.

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