An der Wiege der Kultur
Wir sind alle ein bisschen am Kränkeln. Die Höhe bringt viel Regen und Kälte mit sich und ich stelle fest, dass meine Ausrüstung definitiv noch nicht WIntertauglich genug ist. Elo laboriert an einer Erkältung und Sonja und Jacky schaffen es schon gar nicht aus dem Bett. Weil Elo und ich aber schon bald nach La Paz müssen, von wo sie dann nach Hause fliegt, erheben wir uns und gehen mit Johnny zur Bootsstelle. Denn wir wollen die sagenumwobene Isla del Sol besuchen.
Von dort kriegen wir für 30 Bolivianos eine Rundfart angeboten. Das finden wir super und schlagen gradwegs ein. Das Schiff fährt auch gleich ab, sobald jeder der Passagiere entweder auf dem Dach oder auf einem der Lotterstühle im Inneren Platz gefunden hat. Das gefällt mir. Es ist zwar ziemlich rustikal hier, dafür kostet es auch nicht viel. Das ist sehr nach meinem Geschmack. Nur das Wetter dürfte Besser sein. Morgens herrschten noch 7 Grad, nach 2 Stunden auf dem Titichacha *hihi* zeigt sich doch tatsächlich der blaue HImmel.
Wenn die Bilivianer eines verstehen, dann dich für jedne Schritt zur Kasse zu bitten. Zuerst bezahlst du Eintrit für die Insel. In diesem Fall die Isla dela Luna. Dann führt dich ein Guide, denn du gar nicht willst, an Schildern vor bei, die er dir vorliest, obwohl du das selber könntest und setzt dich bei nem Tempel ab, für den man komischerweise nix bezahlen muss, obwohls im Reiseführer so steht. Die Isla dela Luna ist zusammen mit der Isla del Sol der Geburtsort der Religion der Inkas. Man spürt es an den Blicken der Einheimischen, dass sie hier keine Fremden mögen.
Die Isla del Sol ist anders. Nach einer weiteren Stunde fahrt, betreten wir an der Stelle das Land, wo damals einer der Inkagötter im Wasser manifestierte und über die heiligen Treppen aus dem Wasser stieg. Davon üebrig sind einige Tempel und vor allem die Treppe. Genau diese Treppe, die Elos Willen brach und sie zur Umkehr ermutigte. Johnny und ich rannten die Stufen förmlich hinauf. Ich bin überrascht, wie ich mit zwei kaputten Knien auf 4000 Metern nen Hügel rauf renne. Aber wir sehen den Zenit und da oben soll der Tempel sein - und wenn nicht, dann hat man mindestens eine gute Aussicht. Johnny erblickt mit freuden viele Gästehäuser, die für fast kein Geld einem Unterkunft anbieten. Er entscheidet sich spontan zu bleiben.
Als wir oben ankommen, haben wir ein kleines Wäldchen durchwandert, auf Esel, Lamas und Schweine gestossen und auf einige komsiche Blicke der Einheimischen, die sich fragen, warum wir gerade durch ihren Garten wandern. Wir haben nämlich den Weg gesehen der nach oben führt und usn entschieden, dass die Luftlinie einiges mehr Spass macht. Wir werden auch belohnt. Der Gipfel dibt eine Wunderbare Aussicht auf den See und die umliegenden Inseln preis. Trotzdem fühlt sich das ganze nicht allzu spirituell an. Die Zeit der Inkas ist zu lange her.
Ich mache mir etwas sorgen um Elodie. Zudem fängts jetzt auch bei mir an mit dem Schnupfen und Husten. Wir schaffen es erschöpft nach einem langen Tag zurück ins Hostel, wo Jacky und Sonia sich auch gerade erheben. Wir sitzen noch zusammen und palavern in die Nacht hinein. Als Highlight stelle ich eine Packung Pretuval C zur Verfügung, die wir kommunal und zeremoniell zu uns nehmen ^^
Ich bin schon etwas überrascht, wie kalt es hier oben ist. Ich verfüge nur über ein Paar lange Hosen, dass sich gerade zwischen den Beinen aufzulösen beginnt. Meine Hippyhosen sind super, aber auch in der Wäsche und für die Kälte nicht geeignet. Ich muss mir was einfallen lassen. Etwas was kein Geld kostet am besten. Zudem mache ich mir die ganze Zeit gedanken um meine Weiterreise. Wo soll es hin gehen nach Bolivien? Brasilien ist gesetzt, denn ich kriege Besuch von zuhause. Schon wieder... was bin ich für ein Glückspilz. Danach möchte ich irgendwie zurück in den Norden. Es ist für mich alles total unbekanntes Terrain und es benötigt eine Menge Recherche. Mal sehen, wenn ich wirklich Zeit und gutes Internet habe um endlich mal etwas vorwärts zu kommen.