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Cabanaconda - San Galle

Colca Canyon Day 1 - Die Schlucht des Kondors


Ich bin sehr stolz auf uns, dass wir den Mut haben, den Trek ganz für uns alleine zu machen. Ohne Führer, ohne grosses organisieren, einfach drauf los. Von Mirko, dem Barmann in der Unterkunft haben wir noch kurz und Bündig ein Kärtchen mitgekriegt und einen Zeigefinger, der sagt: "Da lang!"

Unser Ziel war eine Oase in der Mitte des Canyons. Mit all unseren Sinnen suchten wir den Weg durch die Pampa. Da war es, das von Mirko erwähnte Fussbalfeld. Von Hier an gehts nur noch Berg ab. Immer wieder eröffnette sich der Canyon vor uns und gab seine Wucht und Schönheit preis, die kaum auf unsere Kameras zu bannen war. Immer wieder hielten wir Ausschau nach den Kondoren. Obwohl das Wetter gut war, liessen sie sich nicht Blicken.

Dann kam, was kommen musste. Zuerst das linke, dann das Rechte Knie. das Berg absteigen war zu viel. Nur mit Schmerzpillen, war an weiterwandern zu denken. Das musste auch sein, damit dieser Trek nicht zum unfreiwillgen survival Trip wurde. Wir erreichten den Tiefsten Punkt des Canyons, von wo an es durch dichte Vegetation in kleine Dörfer ging. Überall finden sich alte Steingemäuer zwischen den Bäumen, in denen schon lange niemand mehr wohnt. Das Bewässerungssystem ist jedoch noch immer Aktiv, was uns eine willkommene Abkühlung bot.

Nach einer kurzen Steigung ging es darauf zum finalen Abstieg in die Oase. Doch da setzen meine Knie total aus. Ich konnte meine Beine nicht mehr biegen und lief verkrampft und unter Schmerzen die letzten Kilometer, das Ziel vor Augen. Elodie beklagte sich nicht, hat sich jedoch heftige Blasen eingefangen. Wir fielen in die ersten Betten und gönnten uns ein Nickerchen und ich riss noch einen fantastisch erfrischenden Schwum im Pool, der frisch mit Quellwassser gespiesen wurde.

Auch wenn es Schmerzhaft gewesen war und sich die Kondore während des Schlechten Wetters an die Küste zurückgezogen hatten, ich habe diese Wanderung sehr genossen. Gerade wenn man viel unterwegs war, gibt einem das leise Schritt für Schritt gehen so viel zurück. Jede Pause, jeder Schluck aus der Flasche gibt einem Zeit, hinunter zu schauen, in den Canyon oder Rüber auf die andere Seite, die kleinen Dörfer und die vielen Zick-Zack Pfade, die sich den Hügel raufziehen. Wir sind todmüde, haben aber das Gefühl, etwas geleistet zu haben, dass nicht jeder einfach so hinbringt. Wir haben unser Ziel auf eigene Faust erreicht. Das ist etwas, was viel zu oft vergessen geht, wenn man so reist.

Zusammen mit einem Holländischen Pärchen, das uns wohl auch für ein Pärchen hielt, assen wir noch zu Abend. Plötzlich kamen tausende von Fireflys aus ihren Verstecken und erhellten den Wald märchenhaft. Als wollten sie die Wolken vertreiben, die den Sternenhimmel freigaben. Da standen wir, auf der Wiese der Lichtung und waren uns bewusst, das war unsere Belohnung.

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