Dr. Von Däniken am Morgen, Dr. Jones am Nachmittag - Nazca Lines Roundflight
Da sitzen wir im Bus von Nazca nach Arequipa, soeben haben wir das Essen serviert erhalten und surfen im kostenlosen Wifi. Mal wieder so ein Strassenflugzeug. Was ist nur mit der guten, alten dritten Welt passiert? Draussen zieht die Wüste vorbei, hell erleuchtet durch die Scheinwerfer unseres UFO's.
Als hätten wir die Tage nicht genug Wüste gehabt. Um allem bisher in diesem voller Überraschungen steckenden Land erlebten, noch das I-Tüpfelchen aufzusetzen, haben wir uns heute etwas spezielles gegönnt, wovon der Erich von Däniken nach seiner Mysteryland-Pleite nur noch träumen kann. Nichts gegen Erich, denn ohne diese faszinierende Persönlichkeit wären wir wohl nie hier her gekommen und hätten uns genauso wenig für die hiesige antike Bevölkerung interessiert.
Die Nazca verschwanden vor rund 2000 Jahren nach einer folge von Erdbeben und weiteren Naturkatastrophen, die ihren sensiblen Lebensraum verändert haben. Folgt man von Dänikens Mysterium, dann sind die Nazca-Linien kommunikation zu etwas Göttlichem oder besser Ausserirdischen. Stutzig machen vor allem die Präzision und die grösse und Auswahl der Motive. Allen voran der Astronaut und die vielen Geometrischen Linien, die als Landebahn für Luftschiffe hätten dienen können. Von Däniken meint, dass die Nazca wie auch die Mayas besuch von Oben erhielten, was die orientierung zum Himmel der beiden Völker erklärt. Es ist schlichtweg egal, wem die Nazca was beweisen wollten, aus dem Flieger sieht es genau gleich aus, wie aus einer fliegenden Untertasse - faszinierend und wunderschön.
Im laufe des Tages besuchten wir auf einer Exkursion, die von unserem Hostel organisiert wurde, eine weitere Städte, in der es viel über die Kultur zu lernen gab. 30 km ausserhalb der Stadt befindet sich ein alter Friedhof. Fans von Indiana Jones 4 werden sich an den Chuichilla Friedhof erinnern, in dem 1957 Indiana (nach dem Hund benannt und nicht nach dem Staat) oder einfach Dr. Jones nach einem Artefakt suchte und dabei von Wächtern in Schädelmasken angegriffen wurde, die einem geheimen Nachfahrenstamm der Nazca angehörten.
In Wahrheit war dieser Friedhof lange als Death Valley bekannt, denn durch die Grabplünderungen lagen viele 2000 Jahre lang perfekt erhaltene Mumien einfach zurückgelassen auf offenem Feld herum. Diese wurden nun in ihre Gräber zurück gelegt und stehen zur Betrachtung frei. Man erkennt wie schon bei den Nazcas das Haar ein Statussymbol war. Umso länger, umso mächtiger war der Mensch. Kunstvoll geflochten hält das Haar auch nach 2 Jahrtausenden noch an den vom Sand Weiss geriebenen Schädeln. Elodie erkennt bei jedem Zahnstellungsfehler.
Obwohl das Flussbett nebenan ausgetrocknet ist, spriesst es in dieser Gegend auffällig pflanzig. Die Nazcas haben es verstanden, wie die Römer unterirdische Aquädukte zu bauen um das wenige Wasser, dass sie hatten, sinnvoll zu nutzen. Allgemein müssen die Lebensbedingungen an einem Seidenen Faden gehangen haben, denn irgendwas hat die Nazca bestraft. Warum und für Was? Waren es die Aliens? Oder waren die Katastrophen natürlichen Ursprunges? =)
Apropos seidener Faden: unsre Reise läuft gerade an einem dicken Seil. Alles geht ineinander über und funktioniert einwandfrei. Selbst Elos Kamera geht wieder. So reibungslos funktionierte es selten - es hat auch seinen Preis. Ich gebe viel mehr Geld aus wie geplant. Aber ich brauche keine Luxuscruisships um von A nach B zu kommen. Es ist wie bei der SBB, ich würde auch stehen - aber nicht für den Preis! Da geniess ich mein Chickensteak mit Kartoffeln und Sauce im Ufo auf Rädern. Sowas haben die Nazcas bestimmt noch nie gesehen.
Bevor wirs vergessen... Überraschend vorzüglich gegessen haben wir im Restaurant "La Choz" ^^