Paracas Natural Reserve
Schön, dass die grössten Touristenattraktionen für Westler auch die Grössten für die Peruaner sind. Nur so können wir es uns erklären, dass wir zum ersten Mal die einzigen nicht Spanisch sprechenden Gäste sind. Witzig auch, wie ich jetzt, nach diesem intensiven Tag, aussehe. Rudolph, the Red Nose Raindeer kann ja gar nix gegen mich. Ich bin eine Ampel, ein Weihnachtslicht, eine Tomate und ein Auto von hinten, während einer Vollbremse. So stark hat die Sonne heute vom Himmel geschienen. Jedoch durch den stetigen Wind, der hier herrscht, habe ich nicht gemerkt, wie mein Zingen röter und röter wurde bis, ja bis es zu spät war. Ich meine: "Ich hab mich noch so selten verbrannt, warum jetzt? Ich verstehe das nicht!" Elo meint strickt: "Ich has der doch gseit!" =)
Apropos Wind, dieser war heute für das Spektakel verantwortlich. Zuerst gab es einen kleinen Vorgeschmack auf die Nazca Linien - man behauptet zwar, man habe keine Ahnung woher sie kommen, aber der Kerzenständer oder Kaktus oder wie man ihn auch immer nennen möchte, ist schon beeindruckend. Weil der Wind den Sand dort knapp über dem Boden herweht, bleibt der Grund angetastet, was ein stetiges Bestehen dieses mysteriösen Bildes in der Felswand ermögchlicht.
Unterwegs stellt unser Kapitän fest, dass wir zwei Personen vergessen haben. Umkehren? Näääää... Weiterfahren :) Allgemein ist alles hier etwas hektisch. Viele Touristen auf vielen Booten wollen die vielen Vögel sehen. Dabei wird viel Stress und Abgas produziert. Unser Eco-Footprint in Peru, Nummer 1.
Wir unterwegs auf die Insel etwas ausserhalb von Paracas, wo die Vögel den Wind ebenso willkommen heissen, wie wir. Was für ein Anblick. Auf diesem kleinen Archipel leben geschätzte 3 Millionen Vögel. Darunter auch Pelikane und richitg seltene Speziess wie auch Pinguine. Die Menschen haben angefangen, den Guano der Vögel aufzusammeln und zu Exportieren. Ich frage mich zwar, wofür man DAS tut, aber da wird schon ein Grund sein, dass man Weltführend im Vogelscheissexport sein will.
Was mich jedoch stört an diesem Ausflug ist, das sich viele Peruaner einen Spass draus machen durch lautes Klatschen und schreien die schlafenden Seelöwen aufzuwecken. Daran scheint vor allem eine Frau sich in der Gruppe zu profilieren in der sie nun offiziell die beste Seelöwenaufweckerin ist. Weil sie aber neben mir stand, hätte sie das beinahe mit einem erfrischenden Bad bezahlt.
Später am Tag ging es noch entlang der Klippen zu verschiedenen Viewpoints. Elo und ich sind grosse Wüstenfans und das Panorama macht uns zufieden, aber auch Müde. So waren wir extrem genervt über die horrenden Preise in den Restaurants. 10 Dollar für ein Essen. Ihr habt sie doch nicht alle. Günstig Backpacken ist hier gar nicht so einfach. Wie in jedem Land lernt man die besten Kniffe meistens, wenn man schon weiter gezogen ist. Mal sehen wie lange es hier dauert =)
Wie am Schnürchen klappte dann unser Transfer nach Ica, wo wir jetzt sind. Die Busse hier sind echt gut auf die Touren abgestimmt oder andere sachen. Reisen in Peru ist bis her sehr sehr einfach und Kundenorientiert. Gut um schnell vorwärts zu kommen.
Wir befinden uns nun in einem Hostel in einer echten Oase, umgeben von Sanddünen. Leider nicht ganz sooo romantisch wie das jetzt klingen mag, denn wo Menschen hingehen, gehen andere Menschen hin um ihnen was zu verkaufen. Daraus wird Tourismus und es werden Hotels und andere Anlagen gebaut. So auch hier. Wir sind dem ganzen dann etwas entflohen, in dem wir auf eine der Sanddünen geklettert sind mit unserem neuen besten Freund, der grossen Jägermeisterflasche. Guten Freunden gibt man doch ein Schlückchen, oder zwei, oder drei?