Die Reise zur Elo - Tag 2
Der ganze Bus ist mehr oder weniger leer. Entweder ist niemand so Crazy über Neujahr nach Lima zu reisen oder es will ganz einfach niemand. Ich halte die Flagge hoch und los gehts! Einer der wenigen besetzten Plätze ist natürlich der neben mir. Ich sitze am Fenster, schaue hoffend nach draussen, auf das sich im Fensterkino bald was ändert. Der Ausbick ist ziemlich trist und hässlich. Flach und trocken. Es ist ein Kampf auf überleben da draussen, dass es mir fast Weh tut. Die übermässig grossen Bananenplantagen, die sich danach über 100 Kilometer weit ziehen, machen es auch nicht besser, dafür grüner. Anna hat sich voller stolz neben mich gesetzt. Zurück ist die Trophäe Lukas, das Opfer der Latinas im Autobus. Na gut, mir sollst recht sein, denn draussen geht wirklich nichts und das Anna einige fetzen Englisch spricht, macht sie zur besten Lehrerin die ich bisher hatte. Sie lebt in Montanita, einem Küstenort der bekannt ist das Malle Nord-Südamerikas zu sein. Sie hat drei Kinder, die bei ihren Verwandten in Guyanquil leben, während sie... - ich will irgendwie noch gar nicht wissen, was sie genau macht um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auf jeden Fall erzählt sie mir, ist sie auf dem Weg nach Manaus, Brasilien, wo sie in den Amazonas reisen möchte. So sieht sie nicht aus, aber das Abenteuer hat sie definitiv im Gesicht und der Rest kann ja noch werden. Wir überqueren nach wenigen Stunden die Grenze nach Peru und wir rauchen eine letzte Ecuadorianische Zigarre. Da entdecke ich wieder diese Papmaschéfiguren, die mich von überall her Penetrierend angucken, als wollen sie mich umarmen und nie mehr loslassen. Kennt ihr Elvira von den Tiny Toons noch? Ich schon, Anna auch und die Ecuadorianer auch, denn da steht eine Elvira aus Pappe, die förmlich nach uns greift. "Mach dir keine Sorgen Lukas", sagt Anna, "die Kerle sind alle voll mit Schiesspulver und werden an Sylvester angezündet". Zur vertreibung der Bösen Geister udn förderung des Glücks. Was bin ich erleichtert! STIRB ELVIRA, STIRB MARIO, STIRB WHINNY POO! Obwohl ich mich noch nicht sicher bin, ob ich mich wohler fühlen soll, dass diese Ficher mich nicht nur psychedelisch anstarren sondern auch noch explodieren können. Daher wohl der Blick des Terrors in ihren AUgen. Anna ist ein echter Glückstreffer. Wir labern Stundenlang, schauen Filme aufm Laptop und ich profitiere von ihrem fast unendlichen Wissen über die Gegend und auch über Weltreligionen. Für jede Spanisch-Lücke gibt es ein passendes Englisches Wort und so merken wir erst nachts um zwei, dass sie bereits vor 2 Stunden hätte aussteigen müssen. So ging es dann schnell und sie stand auf der Strasse... HAHA die spinnt doch.