Um einen Tag verlängert.
Ach, der Luke und Emotionen, das kommt nie gut. Klar, es ist schwierig zu akzeptieren, dass man mit seinem wichtigsten Menschen im Leben, der einem bisher den Rückenwind verlieh, keinen Kontakt mehr haben soll bis... ja bis wann? Nun, es gibt keinen besseren Ort den traurigen Moment auszuleben, wie ein kitschiger Strand mit kitschigem Sonnenuntergang. Aber wären die Selina und Tabea nicht da, wärs nicht bei weitem so gut gelaufen. Gerne steigere ich mich in so Situationen ins unermässliche. Dank den Mödels konnte ich nach kurzer Zeit wieder ins reale Leben zurückkehren und vorallem darüber nach denken, wie das passsiert konnte. Seine eigenen Fehler einzusehen ist so unglaublich schwierig manchmal - auch wenn man gute Gründe hatte zu handeln, in meinem Fall, die Reiselänge und Route, lag die Entscheidung schlussendlich bei mir und ich hoffe, ich werde es nicht mein Leben lang bereuen. Nichtsdestotrotz fühle ich mich irgendwie erleichtert, als wäre ein grosser Balast von mir abgefallen, in der Hoffnung, dass dies daheim auch passierte und dies der richtige Weg ist. Wer weiss, vielleicht war diese Belastung mit der Grund für mein zwischen Zeit und Raum schweben, für all meine Beschwerden (Man erinnere sich an Zentralamerika) Wo ein Herz ist, ist Hoffnung. Wo Zwei Herzen sind, ist noch viel mehr. Und darauf baue ich. So genug gesülze. Aber heute war genügend Zeit dafür. Es war so unglaublich heiss draussen. Eine Halbe Stunde am Strand hat meine goldene Rückseite in rot getaucht. Krass, dass mir dass noch passiert, denn meine Hautfarbe könnte durch die andauernde Sonne bereits in die Gene eingebrannt sein. Doch 35 Grad am Ekuator waren dann zu viel und ich zog mich zurück zum Schnulzen in die Hängematte, wo ich auch den Rest des Tages blieb. Wir konnten unseren Aufenthalt spontan um einen Tag verlängern, weil unser Zimmer nun heute doch nicht gebraucht wird. Während Leticia mit ihrem Loverboy verschollen blieb, genossen die Mädels und ich, was dank ihren Psychotherapeutischen Fähigkeiten sehr gut ging, einen gemütlichen Abend mit Cuba Libre und Cerveza in einer Strandbar. Während ich die letzten Tage, vielleicht Wochen, Monate, von meinen Gefühlen getrübt war und oft Blind durch die Welt lief, fühlte ich zum ersten Mal die lang vermisste Intensität. Das Rauschen des Meeres und das Knacken der Bambusstühle, wenn man sich drauf setzt. Der leichte Wind lässt die Palmen knistern und man vergräbt seine Füsse im kühlenden Sand der Coco-Loco-Bambus-Bar. Ich wünsche mir in Zukunft etwas intensiver und bewusster durch die Gegend zu wandern. Etwas losgelöster. Und das hoffe auch für meine Liebste daheim.