El Patron - Pablo Escobar Tour
Weil ich auch Heute noch nichts von Lina gehört habe, werde ich mich selber beschäftigen. Das kann man hier gut. Um mich abzulenken, beschäftige ich mich mit einem Heiklen Thema. Pablo Emilio Escobar Gaviria, auch „El Doctor“, „El Patrón“ oder „Don Pablo“ genannt, geboren am 1. Dezember 1949 hier in Medellin, gestorben, 2. Dezember 1993 gleich hier um die Ecke. Das war für mich Anlass genug heute mal etwas in seinen Spuren zu recherchieren. Escobars Traum war es schon als Kind Millionär zu werden. Anstatt ihn dabei zu unterstützen, wurde er arschkühl von der Schule verwiesen. Als hätte man damals schon gewusst, dass man einen solch Genialen Verstand nicht weiter fördern sollte. Hat auf jeden Fall nix gebraacht, denn schnell wurde er vom einfachen Autodieb zum Anführer des Medellin Kartels und machte es richtig gross - mit herrlich skrupellosen Mitteln. Als man ihn an der Ecuadorianischen Grenze einmal gefangen nahm, begannen nach und nach alle Beteiligten zu sterben. Was hier witzig klingt, war für die Bewohner hier der blanke Horror. Niemand mag es mit einem Mörder in Verbindung vebracht zu werden. Stell dir vor du bist Deutscher und das erste was du hörst ist: "Hey, Hitler!" Noch Anfangs der 90er herrschte solch ein Extremzustand, dass niemand nach draussen wollen. In den 80gern Geborene Einheimische erzählen mir von ihrer Kindheit hinter Schloss und Riegel. Auf die Strasse zu gehen war wegen den Kartelkriegne zu gefährlich. Das lag daran, dass sich die Banden nicht um Zivilisten scherten. Wenn im Klub einer war, den man beseitigen wollte, dann war einem Kolateralschaden egal. So war es damals. Die Kartelle gibt es nicht mehr. Heute ist der Drogenhandel in den Händer der Paramilitärs, die sich untereinander bekriegen und die Normalbevölkerung mehrheitlich in Ruhe lässt. Das hilft im Kampf gegen den Internationalen Drogenhandel auch nicht wirklich weiter, jedoch haben die Menschen wieder ein ruhigeres Leben, was sie sichtlich Schätzen. Schon oft habe ich euch von den freundlichen und fröhlichen Menschen erzählt. Wenn man durch so eine Scheisse gehen musste, lernt man das Leben zu schätzen. Die Kriegszone hat sich nach Mexico verschoben wo jährlich 20 000 Menschen sterben, damit der Durst der USA befriedigt werden kann. Ich erfahre über den starken Glauben der Beteiligten. Für mich eine grosse Kontroverse, als ich einen Schrein für die Jungfrau Maria betrete, an dem Pablo seine Munition segnete und viele Kartellmitglieder oft nach Rat suchten. Während ich der blutigen Spur des El Patron durch die Stadt folge, komme ich an vielen leerstehenden Gebäuden vorbei. Viele davon zeigen immer noch spuren von den Autobomben oder Waffengefechten. Man erkennt Pablos Imobilien an ihrem Miami-artigen Stil. Weiss und Art Deco. Dazu oft Palmen im Garten, die es so hier nicht gibt. Das selbe gilt für sein Grab, zu dem ich mich zum Schluss der Schnitzeljagd begebe. Fürstlich geschmückt, hatte der Vater vor seinem Ableben alles organisiert. Nur das Beste. Nach diesem intensiven Tag, kann ich Menschen noch weniger verstehen, die Kokain konsumieren. Wenn man sich nur ein bisschen in die Geschichte liest, ob aktuell oder von damals, dann merkt jedes Kind wie viel Blut an den eigenen Händen klebt, wenn man den Schnee vor sich ausbreitet. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Meine Sachen lagen schon gepackt im Dorm und ich gab Lina Marcela noch genau 5 Minuten bevor ich mich zum Busterminal aufmachte um gen Süden zu fahren. Ich habe hier miene Touristischen Sachen gemacht, habe tolle Leute getroffen, vor allem Kolumbianer und habe mich selbständig gebildet. Da sitze ich beim Smalltalk mit einer Holländerin, derne Name ich nicht mehr weis, so small war der talk, da kommt die nette Dame von der Rezeption und meint "Lucas, (die schreiben mich IMMER mit c, dann wird das hier in Südamerika wohl so sein, dass man meinen Namen so schreibt und man soll sich ja anpassen) there is a call for you!" Ach was. Tatsächlich, Lina Marcela, die lieber Marcela genannt wird war am Telefon. Sie tauchte tatsächlich auch eine Halbe Stunde später im Hostel auf. Ich war etwas skeptisch, denn ich wusste nicht was war, ich weiss es auch jetzt noch nicht, denn mein Spanisch ist dafür nicht gut genug, aber Marcela strahlt über das ganze Gesicht und man spürt förmlich, wie in ihr die Erinnerungen an die wenigen, doch intensiven Tage in China wieder hochkommen. Ich kann nicht anders, wie ihr zu verzeihen. Es ist schon krass, wie stark diese Bindung zu den Menschen aus China immer noch ist. Sie hat Eduardo im Schlepptau. Er ist in seinen 50ern. Marcela kennt den Mexikaner seit 10 Jahren. Hat ihn 7 Jahre nicht gesehen und ihn gestern per Zufall auf der Strasse getroffen. Die Zwei haben sich lange nicht gesehen, deswegen habe ich von ihr gestern nichts gehört und sie entschuldigt sich tausendfach und schlägt vor, dass wir morgne alle zusammen nach Rio Claro fahren. Wow. Damit hab ich nicht gerechnet. Ich will ja eigentlich weiter nach Ecuador, weil ich erfahren hbae, dass dort Freunde aus der Schweiz am reisen sind... Als Highlight des Tages rufen wir alle bei Vanessa, Marcelas Schwester an. Es ist heute ihr Geburtstag. Es fliessen Tränen. Was ist heute nur los. Was für ein Intensiver Tag. Was für ein schöner Tag eigentlich =)