top of page
Bucaramanga

Paragliding Tag 12 - Fuckin' in the Bushes

Ihr habt sicherlich langsam genug gelesen vom ewigen Fliegen. =) Deshalb habe ich mich ein bisschen zurück gehalten die letzten Tage. Zudem kennt ihr sicher auch diesen Zusand von: Ich weiss einfach nicht was ich mitteilen möchte ^^ So ging es mir. Einerseits war Sonntag grosser Hängovertag. Es wurde 8 Uhr Morgens, bis Charles, Guillermo und ich in unseren Betten aufschlugen. Herrlich gelacht haben wir bei der Erkenntnis, dass in einem der Betten eine Kolumbianische Dame nächtigt, die uns irgendwie vom Vorabend bekannt vorkam, wir uns aber fragten warum und vor allem mit wem sie hier angekommen ist. Frei nach dem Hollywoodstreiffen begannen wir zu rekonstruieren und warten immer noch auf die Auflösung, die auch sie uns nicht geben konnte, weil sie sich später heimlich davon stahl :) Wir werden es wohl NIE herusfinden ^^

Montag und Heute war hauptsächlich Flüge sammeln. Ihr erinnert euch, damit ich meine Lizenz erhalte, muss ich einen Theorietest bestehen und 25 Flüge auf dem Konto haben. Den (verdammt schwierigen) Test habe ich gestern mit 85% (80 waren nötig) bestanden. Es fehlten nur noch die Flüge.

Doch der Wind heute war stark. Beinahe den ganzen Tag war Gelbe Flagge. Sollte der Wind mal kurz sinken, hiess es für mich abheben und Russel zeigen, dass ich inzwischen ganz gut Landen kann. Ich stelle fest, das jeder, aber auch jeder Flug anders war, geschweige denn die Landung. Du must eins werden mit deinem Gleiter um zu spüren was es braucht. Das fehlt mir noch bei weitem.

Genauso dann beim letzten FLug des Morgens. Man beginnt sich sicher zu fühlen, weil bis dato immer alles perfekt funktionierte. Doch dann begeht man einen kleinen Fehler und endet wie vor wenigen Tagen der Oesterreicher. Ich rannte, nahm den Schirm hoch, rannte mehr, schaffte es aber nicht genügend Geschwindigkeit aufzubauen. Ich stieg ein bisschen, sank aber gleich wieder... alles Beine einziehen half nix und ich landete Kopfüber im Gebüsch. :D Die weicheste Landung seit langem zwar, jedoch musste eine Machete herbeigebracht werden, um mich aus dem Dickhicht zu befreien :D Auch die Hände von Stijn, Charles und Ghuillermo waren von grosser Not.

Ich lache zwar und es ist nichts passiert. Dies Zeigt mir aber, dass auch mit der gewonnenen Sicherheit nicht zu spassen ist. Wo anders hätte das übel enden können. Nun gut, jetzt weiss ich es.

Morgen werde ich hier fertig sein. Zertifiziert und alles. Und dann gehts ab nach... ab nach... Ich hab KEINEN BLASSEN SCHIMMER. Seit 2 Wochen bald überlege ich wohin und warum. Ich komme auf keinen Grünen Zweig - Ausser auf die, die ich heute Nachmittag aus meinem Gleiter pulen darf. :D

Kolumbien an sich gefällt mir sehr. Ich liebe es, wenn wir von der Landing Zone nach Oben fahren und den Vater in seinem übergrossen Inter Mailand T-Shirt mit seinen Zwei Kids Fussball spielt .Das Tor besteht aus grossen Ästen, wohl die überbleibsel von Paraglidern, die in den Bäumen hingen. Dabei ist er so glücklich und lacht. Eine Freundin fragt mich, wo ich denn gewesen sei in Zentralamerika, dass ich es beschreie als Ort, wo Frauen mit Latinos Sex haben können. Mehr fällt mir im Moment schwer mit zu nehmen, denn viel mehr hab ich nicht gesehen. Aber hier bin ich so unglaublich willkommen. Auch als Mann und nicht wegen meinem Geld. Das Leben ist teuer hier. Fast wie in den USA. Aber ich gebe das Geld gerne aus. Dann diese Wunderbaren Weihnachtsdekos - bei 30 Grad im Schatten. Medellin soll noch viel krasser sein.

An einigen Orten merkt man, dass die Menschen immer noch etwas eingeschüchtert sind aus der Zeit mit den Paramilitärs. FARC ist immer noch aktiv in einigen Gegenden des Landes, aber da geht kein normaler Mensch hin. Trotzdem sind die Bushaltestellen Grosse Kabinen, in die Man Eintritt zahlt. Von dort aus gibt es dann direkten Einstieg in die Busse. Nicht so wie bei uns Daheim wo alles offen ist. Das ist Prävention vor Diebstahl oder andern Uebergriffen. Ich erinnere mich in Belize gesagt zu haben, damals als dieses Mädchen vergewaltigt und getötet wurde, dass die Menschen Frieden wollen. Sie wollen nicht in Angst leben. Mein Gefühl hier sagt mir, dass man auf guten Weg ist - Solange man an das gute im Menschen glaubt. Die Kolumbianer tun das - und sie haben es mir wieder beigebracht.

Das werde ich euch guten Menschen nie vergessen. Nur was jetzt? Back to the Roots oder Straight on?

Anchor 1
bottom of page