Paragliden Tag 9 - Immer den Vögeln nach
Ich habe die letzten Tage oft berichtet, wie es sich anfühlt, wenn man nahe dran ist, aber nicht wie es sich anfühlt, mitten drin statt nur dabei zu sein. Nach einem scheinbar harmlosen takeoff in einen scheinbar harmlosen Flug, wurde ich plötzlich herumgerissen... Russel meldet sich über funk: "Look at the Birds, follow them!" und so tat ich. Die Turbulenzen kamen davon, dass ich bereits mitten in der Thermal war. Ich zog meine 360 Grad Drehungen und zack ergreift mich der Auftrieb und ich finde mich auf über 400 Meter Höhe wieder.
Da bin ich nun, geniesse eine Aussicht, wie man sie von Google Maps kennt. Aber hier oben ist nix WIFI, hier oben ist Real und ich bin hier hoch geflogen. Bähm again :D Russel gibt mir weitere Koordinaten und Anordnungen durch. Er mit seinem Adlerauge kann die Vögel gut erspähen. So fliege ich von einer Thermal in die Nächste, bis es mir nach 30 Minuten schwindlig wird und ich zum Landeanflug ansetze.
Damit habe ich die Schallmauer durchbrochen, die ich mir gesetzt habe. Das wollte ich erleben. Alles was jetzt noch kommt ist Bonus.
Und dieser lies nicht lange auf sich Warten. Nachmittags konnte ich es kaum erwarten und bevor jemand da war, schnallte ich mir den Schirm um und übte dass, was mir bisher immer so aufn Sack ging - gut, das hat sich nicht verändert, jedoch weiss ich jetzt warum.
Schirm hinlegen, rücklings aufziehen, umdrehen, nach vorne rennen, starten. Nach zig versuchen gelingt mir dieses Kunststück, just als Russel auf der Bildfläche erscheint und meint: Fly Boy, fly! Ab nach Oben, liess ich mich von der Luft abheben, ich brauchte kaum zu rennen. Dann spürte ich, wie die Luft, die gegen den Berg prallt, mich nach oben zieht. Das sind keine Thermals sondern ganz einfach ein stetiger Wind, der am Nachmittag ganz besonders bläst. 60 Minuten blieb ich oben, um schlussendlich in den Sonnenuntergang zu fliegen.