Paragliden Tag 7 - Der Verpackungsspezialist
Die ganze Nacht herrschte Trommelkonzert auf dem Blechdach der Unterkunft. Pitschnass kommt die eint oder andere Seele ins Zimmer und findet kaum schlaf. Immer wieder bin ich aufgewacht, hab mich reläxt zurückgelehnt und das Konzert genossen.
Was für mich erholsam war, kam leider mit einem faden Nachgeschmack. Den ganzen Tag über rannte ich raus, legte den Schirm bereit, um ihn 5 Minuten später wieder einzupacken. Das änderte sich erst Abends, als es zu dunkel war um zu fliegen.
Russel und ich nutzen diese Zeit für einen Theorieblock in dem er mir näher erklärte, was ich zu tun habe, wenn etwas geschehen sollte. Später werde ich mit mehr Wind fliegen, bzw wenn er stärker ist und dann sind auch die Chancen grösser, dass es mich klassisch verblässt. Und dann muss ich wissen, was zu tun ist.
Das ganze Gerüst besteht aus 4 Ebenen von Schnüren, die von A-D Durchnumemriert sind. Während die A's für die Vorderkante zuständig sind, sind die D's hinten. Russel erklärt mir, wie ich, sollte es mir den Schirm in der Luft verhädern, mit einem Riss an der äusseren B Linie, das ganze Retten kann. Zudem erklärt er mir genau, wie der Reserveschirm zu handhaben ist und wie er sich nicht mit dem Hauptschirm verwickelt, sollte das mal von Nöten sein.
So geht ein fliegerisch ertragloser Tag zu Ende. Ich bleibe auf meinen 5 Flügen Sitze und frage mich, warum ich persönlich den Rückenwind als Lebensmotto habe, er mir aber im Falle des Paraglidens nix anderes wie die Luft aus den Segeln nimmt und im schlimmsten Falle zum Absturz bringt. Das finde ich einen spannenden Gedankenansatz, mit dem ich mich noch öfters beschäftigen werde.