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Bucaramanga

Paragliden Tag 5 - Der erste Flug


So, langsam aber sicher kommen alle meine Elemente zusammen.

Schirm in den Wind gelegt, seinen Wiederstand gespürt und mir gedacht, du Bitch bleibst wo du bist und wirst mich jetzt in die Luft heben. Perfekte Vorwärtsinflation, dann nach vorne gelehnt, Supermanposition und run run run auf die Klippe zu, auf den Abhang, the Point of no Return. Soeben bin ich meine ersten Soloflug geflogen. Es war wunderschön, traumhaft, zu schnell vorbei. Ich habs geschafft!!! Ich fliege!!! Der ganze verdammte Aufwand war es wert.

4 Minuten dauerte das Segeln. Es ist noch nicht mein Ziel stundenlang nach Aufwinden zu suchen, sondern mehr, den Gleiter sicher zurück auf die Erde zu bringen. Das mit dem Landen ist so ne Sache. Zusammen mit Russel habe ich vom Startaus das ganze Terrain unter die Lupe genommen. Wo kriege ich genug Aufwind um es ins Ziel zu schaffen, welches ist die beste Route und warum. Jeder Hügelm jeder Baum hat seine Windphysik und kann Einfluss haben. Als Anfänger kann man erst einschätzen, wie hoch und wie schnell man ist, wenn es nicht mehr viele Möglichkeiten zur korrektur gibt. Ich kam viel zu schnell und etwas abseits im Hohen Gras runter... Zwar konnte ich mit einem Sprint die Geschwindigkeit anpassen, aber im letzten Schritt verhäderte ich mich im Grass und legte mich kerzengerade auf die Fresse. Nix passiert, hat nur witzig ausgesehen :)

Nachdem gestern morgen noch Katastrophenalarm war und ich beinahe alles frustriert in die Ecke geworfen habe, war es heute so unglaublich entspannt. Von Nun an, kann ich völlig relaxed trainieren und Russel und Wilfredo, die immer fleissig meinen Schirm wieder so auslegen, dass ich starten kann, brauchen nicht mehr so viel zu tun. Mit dem Flut heute sind bei mir alle Knoten geplatzt und ab jetzt wird feingeschliffen. Erinnert ihr euch an meinen Tandemflug, wo mir schlecht wurde? Von Seekrankheit in der Luft - Keine Spur!

Ich hoffe bald noch einige Flugbilder von mir posten zu können. =) Wilfredo hat freude an meiner Kamera, doch das Talent für den richtigen Schnappschuss... daran müssen wir noch üben :)

Zur Feier des Tages schnappten Stijn und ich uns ein Taxi und verbrachten die Nacht in der Stadt. Wir wollten etwas ins berühmte Kolumbiansiche Nachtleben eintauchen. Wir hatten Glück und trafen mit Santiago, Aguille und einigen Anderen eine Wunderbare Gruppe von Studenten, die auch alle ein bisschen Englisch mitbrachten. Wir gingen Tanzen, führten Männergespräche und sassen bis die Sonne aufging auf der Hauptstrasse und der nahe Liquorshop sorgte für permanenten Nachschub. Mal wieder fühlten wir uns hier so unglaublich Willkommen. Es war ein toller Abend. Zum ersten Mal kommt auch etwas Weihanchtsstimmung auf. Die ganze Stadt ist übersäht, wirklich, übersäht mit Weihnachtsdeko. Wohnhochhäuser, mögen sie auch noch so arm aussehen fahren ganze Choreografien an Lichtern auf. Unglaublich. Medellin soll noch krasser sein. Wir werden sehen.

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