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Antigua

Tränchen


Mein Sternzeichen ist Fisch. Jeder kennt dessen Stärken und Schwächen. Das lebe ich von ganzem Herzen als wäre ich der Vorzeigeschwimmer im Aquarium des Lebens.

Heute morgen wachte ich auf und stellte fest, das Maya nicht mehr im Raum war. Ich erinnere mich erst später, dass sie mich mitten in der Nacht aufweckte und tschüss sagte, kurz bevor sie ihren Bus nach San Cristobal in Mexico bestieg. Als ich die Augen gerade eben öffnete, blickte ich erst schockiert in den Raum, in dem die selbe gähnende Leere herscht, wie in meinem Herzen. Die Wege haben sich getrennt, im Guten zum Glück. Trotzdem verkriech ich mich nochmal im Kissen und einige Tränchen kullern, fast so wie damals, als ich im Flieger gesessen bin und an die Jenny dachte, die sich daheim durchschlagen muss.

Maya, an dieser Stelle möchte ich mich bei dir für die wunderbare gemeinsame Zeit bedanken. Wir haben alles tausendmal besprochen, obwohl es nichts zu besprechen gibt. Unsere Freundschaft wird bestehen und wir sagen nicht Tschüss, wir sagen auf wieder sehen :) Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem neuen Leben, deinen Ohrringen, die du evt früher brauchen wirst, wie du denkst. Ich habs irgendwie im Urin. Apropos Urin, ich freue mich auf weitere Lack -und Kackgeschichten Geschichten von dir. Was ich dir mitgebe ist eine grosse Portion Rückenwind, denn dank Dir hab ich wieder genügend davon und wie so alles andere, teile ich auch das gerne mit dir. Du bist eine Bereicherung für jedes Leben. Sei frei, du Spinner.

Einen Vorteil hatte mein längeres Bleiben hier in Antigua. Etwas mehr Zeit mit meinem Kumpel Marc. Es war sein letzter Tag bei seiner Gastfamilie. Für die Bezaubernde Guatemaltekische Original Mamma Emilia und Gastvater Jose wurde fett Lasagne gekocht. Wir schlichen durch die Strassen im Norden der Stadt und plötzlich standen wir vor einem der einstöckigen Reihenhäusern. Wir gingen rein und standen direkt in der Küche. Das fällt mir erst jetzt auf, denn in Schweizer Häusern läufst du erst durch 17 Gänge bis du endlich mal in der Wohnung ankommst. Hier gehts gleich hinter der Eingangstür los. Ich fühlte mich herzlich willkommen und die Wärme, die durch den Raum ging, kam nicht nur vom aufgeheizten Gasofen, in der die Lasagne bereits vor sich in brutzelte. Nach einem Guten Glas "Gato Negro" kommentierte Marc mein länger bleiben mit: "Siehst du, jezt hast du sogar noch ein Abendessen mit einer Guatemaltekischen Familie!" Das sass und bereits zum zweiten Mal heute kullerte ein Tränchen über meine Wange - zum ersten Mal vor Freude.

Morgen früh werde ich weiter ziehen - in welche Richtung, vielleicht Honduras, ich weiss es noch nicht. Lasst euch überraschen, so do I.

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