Antigua Hairstyle Team
Es gibt vier Gründe, warum wir in Antigua sind. Marc, Liz, Vulkane und einen Haarschnitt. Wir holen uns jegliche Informationen ein, die es gibt. Wir sind gefundenes Fressen und haben einen halb Abgeholzten Urwald an Papier auf dem Bett liegen, aus dem wir schlau werden wollen - oder auch nicht. Wir lassen es erst mal liegen und machen uns auf den Weg zu Liz.
Maya hatte sich von Mannheim aus hier in Guate um ein Praktikum in einem Geburtshaus beworben. Das lückenhafte Internet hier vermieste ihr aber diesen Traum. Anstelle von Maya erhielt Liz diese Stelle. Es ist ja somit auch kein Zufall, dass die Beiden sich in San Pedro begegnet sind, sondern Schicksal. Mit unserem Besuch im alten Stadtteil, wo Liz nun Arbeitet schloss sich nun dieser Kreis. Für mich war das die Möglichkeit mehr über das wirkliche Guatemala und das Wunder der Geburt zu lernen.
Während ich den Mädels etwas Zeit für sich lies, schaute ich mich etwas in der Gegend um. Hier im alten Stadtteil werden die Särge für die Stadt und Umgebung produziert und geniessen einen guten Ruf. Ueberall finde ich kleine Werkstätte in denen ganze Familien an den Geräten arbeiten. Als ich mich umdrehe, höre ich Blasmusik. Und tatsächlich, eine Gruppe Menschen, alle in schwarz, ziehen vorbei. Traurige Marschmusik Musik wird gespielt und ein Sarg von Hand die Strasse entlang getragen.
Nach Punkt 2 (Liz) erledigte sich Punkt 4. Liz nahm die Schere in die Hand und entledigte mich meiner überflüssigen Haare. Im Badezimmer des Geburtshauses sass ich da, liess eine Fremde Person an meinen Haaren rumzimmern, was ich daheim nie zugelassen hätte - wurde zum Erfolg! Ab und an kam die Cheffin rein und warf das ein oder andere Blutige Handtuch in die Ecke mit dem stichelnden Hinweis, dass wenn wir in ihrem Bad Haare schneiden, wir auch damit rechnen müssten, dass sie ihre Blutigen Utensilien hier platziert. ^^ :D
Punkt 3 erledigte sich dann Später Abends. Marc (Punkt 1) war den ganzen Tag drauf und dran uns eine Zweitagestripp auf den Akatenango, den Höchsten aller Vulkane der Gegend und mit 3967 Metern der Dritthöchste Zentralamerikas, zu organisieren. Leider mit schlechten Nachrichten. Keine Firma war zu finden, die uns das gab, was wir brauchen. Guide und Sicherheitsperosnal war so spontan nicht zu organisieren. Wir entschieden spontan unseren Trip zu kürzen, in der Hoffnung, dass für einen Tag etwas zu machen ist. Wir werden sehen. Ich wünsche mir einfach endlich mal wieder was richtige körperlich aktives zu tun. Meine Füsse können kaum stillstehen. Am liebsten würde ich schon morgen los. Aber das ist hier alles nicht so einfach.
Am späten Abend ging es dann noch aus. Das ist daher speziell, weil es in Central America nur ein reduziertes Nachtleben gibt. Die Menschen hier gehen früh zu Bett und stehen umso früher auf. Ich habe mich bereits daran gewöhnt, dass spätestens um halb sieben Morgens irgendwo auf Stahl gehämmert wird. Im Cafe No Se fand ich zum ersten Mal richtig Stil. So düster, dass man mehr aus dem Glas des Nachbarn trank als aus seinem. Und mit Türen so tief, dass sich der Grosse Marc (Punkt 1) fast auf den Rücken legt um durch zu kommen - falls er dass überhaupt möchte. Er hatte im Laufe seiner Zeit hier die ein oder andere Querelle mit einem der Barkeeper, der, als ich ihn erblicke, wirklich etwas spezielles an sich hat und es mich nicht überraschen würde, wenn er plötzlich Amok laufen würde. ^^