Die Maya Ruinen von Tikal
Nach dem Stress von gestern und einem guten Glas rotwein, ich denke es lag wohl an zweitem, schafften es nur die Hälfte unserer Crew bei Zeiten aus dem Bett. Als ich um 5 Uhr Morgens an die Zelttür der Frauen klopfte, empfing mich nur ein seltsames murren. Nach ausgedehnter Suchaktion im Handbuch für Umgang mit Morgenmuffeln, interpretierte ich es als: "Fick dich, wir wollen schlafen, Arsch!" Ansonsten bin ich der mit dem lauten Fluchen am morgen. Meine armen Eltern schauen immer gern nach, warum ich jetzt 15 Minuten nachdem ich normalerweise aufstehe, noch im Bett liege. *Musst du nicht arbeiten, Lukas? Lukas? Schläfst du noch?" Natürlich schlaf ich noch! Gott, sonst wäre ich doch nicht im Bett :D Das ist die Todsünde für jeden Menschen der neben mir liegt. Regel Nummer 1: Wecke mich NICHT während meines 15 Minuten-Später-Aufsteh Schlafes. So versteh ich der Frauen Reaktion und ziehe mit Maya alleine los, Richtung Eingang der Weltberühmtem Tikal Ruinen.
Sie sind bekannt dafür, eine der Grössten Städe der Mayakultur gewesen zu sein. Sie wurde, wie alle anderen auch, vor langer Zeit verlassen und der Urwald hat sie zurück geholt. Was mir persönlich sehr gefällt, lässt Maya eher schaudern. Umgeben nur von Blatt und Baum, begleitet von der Melodie des Urwaldes, kämpfen wir uns noch vor Sonnenaufgang durch das Dickhicht. Maya hat dieses Funkeln in den Augen. Ich kann es mir nur so erklären, dass wir eine Halbe Stunde vor Parköffnung herein gelassen wurden. Ansonsten ist das nur mit Guide und viel Geld möglich. Immer wieder erstarren wir, weil da im Dickhicht etwas geraschelt hat. Ebenfalls Frühaufsteher sind die Affen, die bereits durch die Kronen haschen und mit ihren unfassbar lauten Schreien, die mehr wie ein kleiner Löwe klingen, als das typische Affen-Uga-Uga. Die ersten wachwerdenden Vögel und das Klappern der Tukane macht die Kakophonie des Urwaldorchesters komplett.
Vorbei an spinnen und verdächtig nach nicht freigelegten Tempeln aussehenden Hügeln, erreichen wir die Erste Lichtung, auf der sich ein Hoher Tempel ragt. Wir wissen, dass man auf Tempel IV die beste Aussicht hat, weil dieser weitaus der Höchste ist. Doch das kann nicht Tempel vier sein. Trotzdem erklimmen wir ihn und erkennen über den Baumkronen unser Ziel. Nun wissen wir auch wo lang. Natürlich sind wir ohne gute Karte und Führer unterwegs und laufen so weiter den Waldpfad entlang. Wir beginnen schon zu denken, dass wir falsch sind, als er plötzlich vor uns Stand. Alleine in seinem Schlummer, angeschienen von der Morgensonne, als wollte er uns sagen: "Fick dich, ich will schlafen, Arsch!"
während einer kleinen Trinkpause am Fusse von Tempel IV, erspähten wir ein Tierchen. Was bitte bist du denn? Defintiv ein Säugetier mit kurzem Fell... und beim nächsten Blick erhaschen wir auch die längliche Nase. Ein Nasenbär! :D Oder sowas ähnliches. Ich war noch nie der Biologe, das überlasse ich meine intelligenten Schweser, aber das muss so was ähnliches sein. Was es hier nicht alles gibt in diesem Guatemala, dass mir bisher sehr gefällt. Auch die Menschen hier sind schöner, zierlicher und weniger Kurvig, wie noch in Belize. Das gefällt mir sehr, denn ich bin definitiv nicht der Mensch, der auf stolze Pfunde steht.
Wir erklimmen die Stufen der Pyramiede, vom Abenteuer Gen gepackt. Maya kurvt gekonnt, obwohl erschreckt um alle Spinnennetze, bis wir die Spitze erreichen und mal kurz ohnmächtig stehen bleiben vor der Schönheit die uns erwartet. Wir setzen uns auf die Stufen und schauen runter auf das Dach des Regenwaldes, überall raschelt und tönt es, Maya entdeckt mit ihrem Adlerauge die ersten Tukane auf dein Kronen der Bäume. Was für schöne Tiere. Wäre ich ein Tukan, würde ich wohl permanent über meinen Schnabel stolpern. Dahinter dann das Postkartenbild. Die Tempel ragen über die Bäume am Horizont und ergeben ein Panorama, das kein IMAX-Kino hinkriegt. Life ist moren then High-Definition. Wir setzen uns hin und fallen bald mal in einen erleichterten Schlummer.
Den Rest des Tages verbringen wir mit erkunden der Restlichen Tempel und immer wieder entdecken wir was neues. Auf dem Weg zurück begegnen wir dann auch Celine und Andrea, die ganz stolz verkünden, dass sie auch bereits ein Stunde unterwegs sein. Pha, wir schon deren 5 :P Doch ich kann sie schon verstehen, so viele Tempel haben sie schon gesehen und sie sind hald schon weniger philigran, wie Buddhistische oder Hindu Tempel bei denen jeder wieder ein neues Erlebnis ist.
So gehen wir zurück zu unserem Zelt und verarbeiten unser Tikalabenteuer mit einer Cola, die wir eisern gegen Bienenschwärme verteidigen. Später am Abend besteigen wir den Bus auf die Halbinsel Flores, unserem nächsten Ausgangsort, wo wir im Los Amigos Hostel unterkommen. Abends wirds mal wieder Flüssig und während sich die anderen Amüsieren, denke ich zum ersten Mal daran, dass sich unsere Wege schon bald trennen werden und verfalle in eine Lethargie und alle Aufgestauten Emotionen beginnen sich zu lösen. Es ist alles sehr intensiv. Ich suche den Kontakt mit Jenny, die mir sehr fehlt und verabrede mich zum Skypen am nächsten morgen. Das brauch ich jetzt, denn ohne Rückenwind macht die Operation nicht viel Sinn.