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San Ignacio

Actun Tunchichil Muknal - ATM Cave


Ich mag es wenns tief geht. Das kann ein gutes Rotweingespräch sein, ein intensives Volleyballspiel oder eine Freundschaft - nur so zum Beispiel. Heute sind wir auch tief gegangen, hinein in den Schlund von Actun Tunchichil Muknal, kurz ATM.

Tief im Urwald zwischen Belmopan und San Ignacio findet man den Eingang, dessen Anblick jeden Indiana Jones dieser Welt erstarren lässt. Neben einer kleinen Lagune verschwindet der Fluss im Dunkeln. Da schwimmt man rein. Es dauert ein Momentchen bis man festen Boden unter den Füssen hat. Als ich mich zum ersten Mal wirklich fasste und mit der Hilfe meiner Helmlampe in der Höhle umschaute, fiel ich fast aus den Schuhen. Locker zehn Meter ging es vor und hinter mir hoch, die Wand übersäht mit Kristallen und Tropfsteinen. Nach einigem Laufen und klettern zeigten sich dann auch einige Maya-Artefakte.

Unser Guide erzählte etwas von einem Kristallschädel der hier gefunden wurde. Und da ist er wieder, Indiana Jones. Wow! Den Schädel gab es wirklich und hier wurde er gefunden! Diese sagenumwobenen Artefakte gibt es wirklich. Kurzerhand benennen wir Andrea zu Lara Croft um und sind froh haben wir sie dabei, denn nur sie kann sich souverän von Stein zu stein schwingen und wie wir alle einen Heidenspass haben. Wir sind tief beeindruckt von den Ritualen der Schamanen der Maya, wie sie sich vor 1000 Jahren in diese Höle gewagt haben.

Es wird gesagt, dass der Mensch aus Korn, Wasser und aus dem Blut der Götter besteht. Die Schamanen gossen ihr Blut direkt aus der Wunde in eine Schüssel um sie danach zu verbrennen - Als Huldigung für die Überirdischen. Nach der Zeremonie wurden die Gefässe zerstört. Das gilt für Tontöpfe, wie für Menschen.

Man unterzog sich wochenlanger Reinigungen um schlussendlich rein genug zu sein, sich nur mit Fackeln in den Erdschlund zu wagen. Bereits mit unseren Stirnlampen war es unheimlich, zwischen all den Töpfen und Skeletten herum zu gehen. Wie muss dass dann auf Drogen im Flackern einer Fackel gewesen sein? Da versteht man schon, warum man sich da seinen Göttern nahe fühlt und auch gerne mal das höchste aller Opfer vollbringt - Das Menschenopfer. Es gab keine grössere Ehre, als dem Herrscher das zurück zu geben, was er einem gegeben hatte.

Es war einer dieser Tage, die in mir spuren hinterlassen haben und wir beim Bier auf der Dachterrasse verarbeiten. Bilder gibt es keine, denn das tragen von Kameras ist seid gut 3 Monaten verboten, als sich ein abgelenkter Tourist während dem Foto machen, auf Artefakte gestellt hatte. Dafür gibts Maya und mich im Bus. Auch toll :D

Fazit heute: Mayas sind unglaublich krasse Typen.

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