Geschichten eines Taxifahrers
«Weisst du, mein Freund», begann Theodor zu erzählen, «die Neighbourhood um Williamsburg war vor wenigen Jahren noch eine der übelsten Gegenden in New York. Bis damals Giulliani und später Bloomberg anfingen die Strassen zu säubern.» Theo war unser Taxi-Driver und so wie ich bin, muss ich jeden nach seiner Geschichte ausfragen.
Er ist hier geboren, damals vor 40 Jahren, als ein Schuss in den Kopf noch noch eine der schöneren Todesursachen waren. Seine Kindheit war durchzogen von Rassismus und der Aussichtslosigkeit des Lebens. «Seit 40 jahren lebe ich hier und habe gehofft, dass sich was ändert!»
Seine Geduld wurde belohnt. Die Gegend hat sich zum hippsten Ort New Yorks gemausert, voller Trendy Shit und das erst noch erschwinglich. «Meine Kinder haben ein Stipendium, Bro – und was drüben in Manhattan das doppelte kostet, findest du hier für die Hälfte» lacht er mich an. Und da hat er recht. Theodor, der Taxifahrer über unseren Wohnort, Williamsburg, Brooklyn, New York
Heute ist es ganz speziell. Islands Energie scheint bereits auf mich zu wirken, denn ich freue mich wie ein kleines Kind. Es fühlt sich an, als wäre die ganze, eigentlich unabsichtliche Weltumrundung, dafür da gewesen, zurück zu kommen. Wie es Jens damals sagte: Lukas, warum gehst du auf Reisen? Deine Heimat ist hier, im Norden.