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New Orleans

Tageskarten-Bastard.


Das hatt sich nun echt nicht gelohnt. Der New Orleanser Street Car. Es ist 4.00 Uhr morgens, die Bahn Frequenz sagt mir, dass hier alle 20 Minuten eine Bahn mich nach Hause bringen soll, aber dieser Hurensohn will einfach nicht auftauchen. Das ist zum Zweiten Mal heute, dass ich die 40 Minuten laufe.

Das New Orleans anders ist, habe ich sofort gemerkt. Diese Stadt ist 24 Stunden. Man darf in den Bars rauchen und das Bier auf die Strasse nehmen. Eine Oase der guten Laune und des Mardi Gras. Der Soundtrack, alles von Indie bis Pop und dem feinsten Jazz und Bluegrass auf dem Planeten. Das ist gut!

Das India-Guesthouse ist eine Perle unter den Billigabsteigen. Sofort nach dem einchecken merkte ich, dass hier alles, aber auch alles richtig gemacht wurde. Das begann beim Preis, bei der Common-Area, bei den Betten, Aussenanlage, Pool und alles so angelegt, dass man sich auch ja über den Weg läuft. So war ich nicht lange alleine.

Der ganze Clan (etwa zehn Leute) besuchte Nachmittags einen tollen Friedhof mit Voodoo-Gräbern und vielen Reliquien und Familiengräbern, einige über 200 Jahre alt. Das hat seine Faszination und es wird gesagt, das es hier spukt. Ich spürte eine kühle Brise im Nacken, während ich einen Grabhügel besteige um meine Kollegin gut ins Bild zu bringen.

Den Rückweg durften wir laufen. Kein Streetcar weit und breit für über drei Viertelstunden. Bitch. Für was bitte habe ich die Tageskarte gekauft?

Obwohl ich schon wieder gut aufgehoben bin, fällt es nicht schwer, mich los zu reissen und mit meinen beiden Schweizer Mädels einen draufmachen zu gehen. Wir starteten in einer Bar, in der Schwarze Frauen mit früher oder später raushängenden Brüsten einen Rodeo-Wahl ritten. Da wird gegrapscht, geflirtet und geröchelt was das Zeug hält. Da sollten wir Weiss-Ärsche uns mal eine Scheibe davon abschneiden, denn im Gegensatz zu unseren Brüdern hier hier ist jeder Hippi verklemmt.

Wir zogen weiter, von Bar zu Bar, wurden blauer und blauer, die Nacht heller und heller. Wir haben guten Jazz gehört, aber auch Coverbands gesehen und ausgelassene Girls, die komplett nach den Regeln des Mardi Gras, für eine Carnevalskette ihre Brüste blitzen liessen. Das Leben kann ja so schön sein :D Was meine Mädels davon halten? Wenn ich ihre Gesichter lese, finden sie das weniger Entspannt.

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