Geschichten aus Ashbury High
Nun, wenn man in America auf Budget unterwegs ist, dann sieht der Speiseplan immer wieder mal ähnlich aus. Die drei B: Burger, Buritos, Hot Bogs. Aber wenn sie etwas verstehen, dann ist es aus etwas Normalem, etwas ganz spezielles zu machen. Mit Rukmini und Govinda, die noch immer keine Visa hatten, begab ich mich auf die Suche. Aus der Studie resultieren folgende zwei Highlights:
1. Cream – Verkauften Kookies und Eis, bis jemand auf die glorreiche Idee kam, das zu kombinieren. Frisch aus dem Ofen, noch warm und weich und eine Kugel hausgemachtes Eis ergeben ein Cookie-Sandwich, das so unglaublich lecker ist, dass die Leute dafür Schlange stehen – Wir auch.
2. Dipped Hot Dog – Nur wenige Strassen weiter gibt es alles, was der Wurstfan liebt. Von der deutschen Bratwurst, bis zum Wienerli kommt alles ins Brötchen und bei Bedarf, für viele das Highlight, nochmal in eine Hausgemachte Fleischsause getaucht. Das ergibt eine sehr, sehr saftige Angelegenheit – Aber Kinder, der Geschmack! Der Geschmack!
Was hier eins gekifft wird in San Francisco – das ist ja nicht normal. An jeder Ecke riechts nach Gras. Sandrines Kumpel Nobbs, der mich an meinen alten Arbeitskollegen Mark erinnert, ist sehr stolz auf seine neueste Errungenschaft. Die Medical Mariujana Identification Card. Er habe beim Marijana-Arzt angegeben, dass er hyperaktiv sei und kann nun in Apotheken den Stoff beziehen. Er meint, dass das austellen der Karte ein Witz ist, dann aber an der Ausgabestelle kleinlichst überprüft wird, ob das Gesicht auf der Karte auch wirklich du bist – und ich verstehe auch warum hier jeder raucht – Nicht nur gleich um die Ecke, beim Hippy Hill, wohl dem berühmtesten Versammlungsort von Hippies der Erde, wo seit den 60ern fleissig gesessen, Gitarre gespielt und gebifft wird. Schön ist das Leben – und gesellig. Jeden Tag war ich bis jetzt da. Inzwischen Teile ich den Spaziergang mit Rukmini und Govinda.
Govinda … was für ein Name. Ich habe das Buch nicht gelesen, meine aber dass Herman Hesse den Gefährten von Sidartha so nannte. Aber das passt auch. Das Geschwisterpaar ist in einer Hippykomune in Mexico gross geworden. Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, was die beiden für eine Bildung haben oder was sie Arbeiten. Rukmini scheint gemodelt zu haben. Dafür ist sie merklich klein. Aber der Körper, der stimmt. Sie erzählen hauptsächlich von ihrer Zweitfamilie in Indien, zu der sie erneut Reisen möchten und noch immer um das Visum kämpfen.
Heute Abend gehts mit Sandrine und Mallory nach Somo, ein Kumpel hat Geburtstag und ich darf mit. :D Es ist unser letzter Abend. Auch wenn ich immer noch keine zwei Minuten mit ihr alleine hatte um klar Schiff zu machen, hoffentlich ein würdiger Abschied von etwas, aus dem man versucht hat, das Beste zu machen. Ein Gefühl des Verlustes eines guten Freundes ist immer noch in mir. Aber den habe ich verloren, als diese Person Nepal verliess. Aber da muss man akzeptieren. Manchmal wirds nicht mehr wie es mal war. Trotzdem: Starke Zeit hier in San Francisco – Finaly.