Man vs. Food – The Super Burrito
Back in China, war da dieser Australier, von dem ich mir die grandiose TV Serie «Man vs. Food» auf meine HD kopierte. Ein Mann der durch die Staaten reist und überall Food Challanges absolviert. Der Grösste Burrito, der fettigste Hamburger, die schärfsten Hot-Wings, man sieht in welche Richtung das geht.
Nach einer Horror Nacht an der Greyhound Station in Los Angeles, in der gar nichts klappte, wie hätte sollen, bin ich nun wieder in SF. Um einen erneuten Versuch zu starten, die Sandrine zu treffen. Sie war ja nach Seattle geflogen, als ich zum ersten Mal hier war und gestern hat sie mir wieder einen rein gedrückt. Sie hatt anscheinend keinen Platz bei sich daheim, weil schon ein anderer Freund da schläft. Ach ja, gestern hiess es noch, es sei alles klar, ich solle nur kommen. Immer mehr beginne ich zu schätzen, was die Wai in Hongkong für mich tat und meine Missgunst zu Sandrine steigt. Natürlich hatte sie heute zudem doch keine Zeit mich zu treffen, aber morgen. So gern ich die Frau in Nepal mochte, irgendwas ist hier Faul und schon bald kann sie mir so was von das Arschwasser lecken. Morgen um drei haben wir uns verabredet. Obwohl ich der kleinen am liebsten ne Standpauke in Interkulturellem Management halten würde um ihr nochmal klar zu machen, das wenn man mich fragt, ob ich kommen möchte, ich meine ganze Reise dafür umstelle und viel Geld ausgebe um einen Menschen zu sehen, den ich mag, ich das dann auch tue! Dabei darf ich auch erwarten, dass dieser Mensch sich dann mindestens Mühe gibt. Sie ist sich dem Ausmass des Ganzen definitiv nicht im klaren. Selten hat mich ein Mensch so enttäuscht. Das kann man so sagen, denn ich weiss noch genau, welche Menschen mich wann enttäuscht haben.
Somit bleibt mir noch etwas Zeit euch zu erzählen, was gestern Nacht an der Bushaltestelle in LA geschehen war. Nun, der Bus sollte um 1.20 Nachts abfahren. Mir wurde gesagt, das er verspätet sei. Also setzte ich mich hin und versuchte wach zu bleiben. Das ging auch eine Stunde lang gut, als ich dann aber um 5.00 Uhr morgens wieder aufwachte und alle Menschen um mich weg waren, wurde ich stutzig. Der Bus ist tatsächlich um 3.00 Uhr dann gefahren, aber niemand war sich gut genug mich auf zu wecken, obwohl jederman wusste, dass ich auf diesen Bus musste. Unglaublich was für eine Anonymität hier manchmal herrscht. Auch auf der Strasse wird nicht miteinander gesprochen. Die einzigen, die das tun sind Menschen, die Geld von dir wollen.
Nun, ich erwischte dann einen um 7.00 Uhr … schlussendlich. Im Bus stellte ich dann fest, dass ich meinen Hoody und mein Nessesaire an der Bushaltestelle habe liegen lassen. Die waren beide in der Oberen Tasche meines Rucksackes, welche zu meinem Schrecken bei Ankunft offen vorfand. Es muss rausgefallen sein, wer klaut schon Zahnpasta? Und ich habe sonst kaum warme Kleidung, das ist noch nerviger. Ach Sandrine, wenn du das lesen könntest und wüsstest, was ich hier für dich für nen Aufwand mache, nur um zu beweisen, dass ich zu meinem Wort stehe.
Also gönnte ich mir heute etwas spezielles und fuhr durch die ganze Stadt zu La Cumbres, die laut Man vs. Food die besten Mission-Style Burritos anbieten. Unterwegs lief mir plötzlich noch Hektor über den Weg, mein Puerto Ricanischer Kumpel, mit dem ich in LA viel geschwatzt habe. Er ist hier her gekommen um sich einen Job zu suchen. Er kam dann auch gleich mit und wir genossen einen Burrito mit Reis, Bohnen super Sauce und einem zerhackten Steak … TV lügt nicht … das Ding schmeckte galaktisch. Zum Weinen, wie der Lukas sagen würde. MMMMMMMMM. Und die Portion riesig! Obwohl ich die Challange, den Super Giant Burrito, sechs Pfund schwer, nicht angegangen bin. Echt, La Cumbres an der Victoria Street im Mission-District, die Reise auf jeden Fall wert. This Time, Food won!
Auf dem Weg dahin fiel mir auf, wie viele Homeless auch hier rumlungern. Die Strasse ist beinahe überfüllt. ich kann nicht jedem was geben, da wär ich locker 100 Dollar los nach einer Stunde. Ich kann auch verstehen, dass sich da einige Westliche Touristen nicht wohl fühlen. Mich stört das Ganze nicht mehr, sehe ich aufgrund fehlendem Kulturbeutel nicht viel anders aus :P Für Sandrine mache ich mich dann Schick. So gut es eben geht :P
Später Abends habe ich mich noch in die Hostelbar begeben. Ich wusste aber innert kurzer Zeit nicht mehr, was ich da sollte. Ich hätte mich ja mit einigen Deutschen Jungs treffen können, die ich gestern noch im Hostel kennenlernte, aber ich wollte gar nicht. Es ist mal wieder einer dieser Tage, wo man merkt, wie gut man es doch hatte. Der Lukas, der Michael, der Jallale, die Wai, die Lee, die Verena, Albert, Emma, meine Truppe aus Neuseeland, die Anina und die Frida … was habe ich alles für tolle Menschen kennen gelernt auf meiner Reise. Sie haben mich bewegt und sind gute Freunde geworden. Und wie ich da auf diesem Stuhl sass, haben sie mir alle zur gleichen Zeit zu fehlen angefangen. Wenn ich hier zu erzählen beginne, versteht mich auch gar niemand. Es ist zu tief. Ich weiss nun, wie sich der Michael in Japan gefühlt hat und warum er geflohen ist. Nun liege ich im Bett und betäube mich mit dummen Filmen.