Israelis in Wat Phron
Gerne erwähne ich die Gal nochmal, die es auf einfachste Art und Weise fertig bringt, jedem auf die Eier zu gehen. Inzwischen stellte ich fest, das es nicht nur mir so geht. Einen grossen Respekt an Lee und Keren, die es mit ihr aushalten. Es überrascht mich ja immer wieder, das so viele Israelis reisen. Das liegt daran, dass es beinahe Gruppenzwang ist, nach dem Armeedienst in die Welt zu gehen. Da geht dann halt jeder. Auch die, die besser zu Hause geblieben wären. Wie die Gal. Ich habe dieses Bild vom haarigen, bärtigen Menschen, der von oben herunter lehnend den armen Asiaten anschreit, weil dieser einfach nicht versteht, was der böse Mann von ihm will.
Nach zwei Stunden diskutieren, wo es hingehen soll, hatte ich dann genug, erhob mich und kündigte an: «ich geh zum Buddha, wer will kann kommen, ich geh in fünf Minuten!» Das wirkte und alle kamen.
In Bangkok findet man einen berühmten liegenden Buddha. Genauer in Wat Phrom, nahe am Königspalast. Eine wunderbare Tempelanlage, voller wunderbarer Tempel (ach neiiiin), die zum Verweilen einlädt, was wir dann auch getan haben. Stunden verbrachten wir nur mit Schlendern und gucken, Sitzen, Buddhas anbeten und Fotos machen – bis dann die Gal weg war. Na wo war sie bloss. Sie nervte schon beim Eingang, wo sie frei à la «the israeli guide to make yourself unliked» sich die 50 Baht sparen wollte und an der Wache vorbei schlich, wobei sie kläglich scheiterte, weil unser ungläubige und verachtende Blick sie verfolgte und dem Wachmann nicht verborgen blieb. Hihi. Sie tauchte dann auch wieder auf. Irgendwie, irgendwo, irgendwann. Wen kümerts.
Bangkok behandelt mich gut. Lee und ich können nicht voneinander lassen. Von Beginn weg, war klar, auf was das hier herausläuft. Es scheint, als hätten wir viel verpasste Zeit und bedürfnisse nach nach zu holen. Was ein Gefühl, sich nach dem Akt schweissgebadet im Spiegel an der Wand zu sehen und schlicht zu denken: «Geiler scheiss». Da sind wenige Gefühle dabei. Aber das volle Vertrauen auf ungezwungenen Spass, den jeder Mensch braucht. Für Lee scheint das etwas neues zu sein und sie lernt sich hinzugeben.