Meine Tauchlizenz Teil 1
Bereits gestern ging es los mit einem kurzen Briefing und einer Einführung in was uns die folgenden Tage erwartet. Ich freue mich sehr auf ein wenig Konstanz und eine tolle Aufgabe, bevor ich dieses Land in gut 12 Tagen verlasse. Meine einzigen Sorgen sind das ausgleichen des Druckes beim Tauchen. Damit habe ich schon seit Kindheit Mühe, was wahrscheinlich an meiner chronischen Verschleimung der Nasenwege und am Gehörgang liegt. Chronisch weil, ich dieses aus der Aircon in den Jungle und aus dem Jungle in die Aircon nicht verkrafte. Nun, wir werden sehen.
Den Morgen verbrachten wir im Theorieraum, wo wir weitere Filme zum Thema Tauchequipment zu Gesicht bekamen, danach wurden Hausaufgaben korrigiert (nicht wenige, back to school baby!) bevors am Nachmittag dann mit Vollequipment zum ersten Mal ins Wasser ging. Wir wissen nun wie bedienen und nun gings an die ersten Tauchübungen. Maske leeren unter Wasser, den Regulator (das Atemteil) finden, wenn verloren, dem Tauchbuddy vorm ersaufen retten. Esra und Anna, meine beiden einzigen und damit Lieblingsisländer haben nun auch ihre Passion gefunden, waren sie doch ab der vielen Theorie genervt. Weiter mit uns in der Gruppe sind zwei Amerikaner, die sich vor drei Jahren auf Reisen kennengelernt haben und nun immer noch zusammen unterwegs sind.
Nun, wenn sich der Druck erhöht, dann erhöht sich auch der auf die Blase. ich musste mal, konnte kaum mehr warten. Das Problem, wir waren draussen im Meer. Ich fragte, wies denn hier mit Toilette aussieht … Unser Coach Lain cool: « Your’ re wearing a Wetsuit, dude, and the ocean is a big toilet – I did it already three times since we’ re in the water …» Nun das war genung Information und der Grund warum ich die nächsten Minuten etwas die Distanz zu den anderen gesucht habe.
Als letztes ging es dann in vier Meter Tiefe. Und da passierte es dann. Wie erwartet bekam ich Probleme mit dem Druckausgleich, was mir über die Zeit entsetzliche Ohrenschmerzen bereitete. Ich habs dann zwar geschafft und es ging von Mal zu Mal etwas besser, aber wo die anderen zwei Minuten für brauchen, brauche ich zehn. Und bin erst auf vier Meter! Die nächsten Tage soll es runter gehen bis auf 18 m. Der Coach führt es zurück auf meine Verschleimten Gehörgänge, die mich kaum ausgleichen lassen. Er gab mir einige lösende Medikamente mit. Ich erinnere mich ans gescheiterte Paragliden in Nepal. Sollten die Medis nicht wirken, werde ich wohl mal wieder durch Mutter Schicksal nicht an mein Ziel gelangen können und mich fragen, ob ich auf dieser Welt überhaupt etwas machen kann, ohne das mir jemand oder etwas das Sache kaputt macht. Ich kämpfe aber weiter, so lange ich sicher bin, mein Gehör nicht bleibend zu schädigen.
Ähnliches gab es am Abend dann noch zu beklagen. Ich habe die letzten Tage viel organisiert (ja, ich habe auch «onaniert» gelesen). Ich werde nicht nur endlich die Flurina in Bangkok treffen, sondern auf die überteurte Abzocke Fullmoonparty scheissen und schon früher zurück in die Hauptstadt fahren um die zwei Israelischen Mädels zu treffen, die ich damals in Tadong, China kennengelernt habe (Fullmoonparty im Gebirge). Genau, Lee und Keren. Was für eine positive überraschung. Sie haben sich sehr bemüht und immer wieder gefragt, ob wir uns wieder sehen. Das fühlt sich draussen in der Welt ziemlich intensiv und geil an. Fast wie onanieren.
Raquel, Albert, Lee, Keren, Flurina. Past, Present and Future. Vereint in der Stadt der Engel.