An den Strand
Klar, ist es hier Touristisch und die Thais wissen auch sehr gut, wie mit den Reisenden umzugehen um ihnen viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich war etwas genervt, hatte ich auch nicht viel geschlafen. Die Verena konnte mich aber beruhigen. Wir fuhren über Krabbi, wo wir auf ein Boot wechselten, das uns nach Rayley bringen sollte. Diese Halbinsel ist von Karstengebirge umgeben, was sie nur über den Wasserweg erreichen lässt.
Was für ein toller Anblick, wie rechts die Felsen turmhoch aus dem Wasser ragen, links das Festland, bewaldet mit dichtem Jungle und nur einige Resorts sind zu sehen. Die einsamen Strände sucht man auch hier vergebens, aber das sieht doch schon mal gut aus.
Am Strand angekommen, schleppten wir unsere Rucksäcke an Land und spürten zum ersten Mal den Sand unter den Füssen. Wann waren wir das letzte Mal am Meer? das ist schon lange her. Und hier ist es wunderschön. Lange hatten wir auch nichts gegessen und wir bewegten uns ohne grossen Umweg zur Strandbar. Uns strehlte es gleich einmal die Haare nach hinten, als wir die Preise sahen … Uff … sieben Dollar für ein Pa Thai … in Bkk gabs das noch für einen! Auch die Ansage einer Deutschen, dass sie ein billiges Hotelzimmer für 3500 Baht … also gut 30 Dollar fanden, machte die Sache nicht besser. Pervers oder?
Zum Glück erwähnte sie noch in einem etwas abschätzigen Ton von einem Trampel Pfad, der durch den Dschungel, über den Berg an einen Nebenstrand führen soll, wo es überall Hippies gäbe. Wir merkten genau, dass diese junge Dame ausser diesem Ratschlag gar nix konnte und machten uns auf, die Hippies zu suchen. Wo Hippies sind, kanns nicht teuer sein.
Bei 33 °C und gewohnt hoher Luftfeuchtigkeit schleppten wir uns durchs Dorf, den Berg hoch und durch den dichten Urwald, immer den zwei Stromkabeln nach, die ziemlich rustikal auf dem Wegrand gelegt worden waren … Da würde mein Zivilschutz-Komandant auf den Boden spucken vor Wut.
Und da war es. Ton-Sei Beach … und dahinter herrliche hölzerne Bungalows mit herrlich schwulem Staff, von denen wir uns eines für 300 Baht ergattern konnten. Ein guter Preis für Hochsaison … und da waren auch die Hippies und die tollsten Strandbars, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Aus Holz in den Urwald gebaut, davor die Brandung, dahinter die meterhohen Felsen. Verziert und kunstvoll Beleuchtet. Wir haben es gefunden … unser kleines Paradies hier in Rayley. Verena und ich legten uns in ein Boot und tranken Song Krang aus Kübeln um zu gechillter Raggaemusik bis in alle Nacht zu tratschen.
Die Thais, die hier leben, haben sich den Hippies angepasst … oder vielleicht die Hippies ihnen? Auf jeden Fall gibt es nichts geileres als ein starkes Asiatisches Gesicht mit Dreads oder Afro-Locken. Wenn dir so ein Typ dein Bier hinstellt, dann weisst du: Ich hab heute nicht vieles falsch gemacht, denn heute bin ich nach Raley gekommen.