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San Ignacio

Crocodile - BADDAFLYYY!

Heidi wäre neidisch gewesen auf die guten Models die wir heute hatten. Als ob sie's wüssten, posierten die Schmetterlinge vor uns und zeigten uns ihre schönsten Seiten. Wir hatten heute Lust auf etwas Farbe bei den grauen Vorzeichen, die der Himmel in Form von Wolken in sich trug. Wir waren dann auch, wie meist überall, die einzigen, als wir beim Trek Stop aus dem Bus geworfen wurden und festellten, dass wir mal wieder irgendwo im Nirgendwo waren. Das passiert hier draussen ziemlich rasch, was ja auch gut ist. Das hielt den Besitzer der Lodge, auf der sich die Schmetterlingsfarm befand, nicht davon ab, neben den schwirrenden Schönheiten auch noch einen Frisbeegolfplatz zu unterhalten. Aus den USA importiert er die besten Sportscheiben und alles Material, stellt es im Dschungel zwischen die Bäume und fertig ist der Natur-Frisbeeplatz.

Souverän versenkten wir dann auch unsere ersten Scheiben imposant im Wald. Das änderte sich dann im Laufe des Spieles auch nicht mehr. Wir haben jetzt sicher Malaria und alle anderen Dschungelkrankheiten, dafür hat Jakob es geschafft, den Platz mit eins unter Par zu beenden. Schon ein geiles Gefühl aus 50 Metern eine 15cm breite Schüssel im Korb zu versenken. Im Fazit standen dann ausser Moskitostichen, Kratzern vom Scheibesuchen und dreckigen Schuhe gegen eine zerbrochene Scheibe (der Baum meinte sich wehren zu müssen) und eine Limone, die ich mit einem gekonnten Schuss vom Baum rasiert habe.

Die Mädels, die sich vor den Mücken in Sicherheit brachten, wurden dann vom Haushund bewacht. Der Kerl hatte nur noch ein Auge und selbst dieses war ergraut. Dafür freute er sich über jedes Streicheln und Klatschen, dass er von ihnen erhielt.

Ich habe mich soeben etwas zurück gezogen. Es fällt mir schwer die passenden Worte zu finden für den Blog. Ich gebe mir täglich ca. eine Stunde, um etwas schlaues zusammenzuzimmern, dass vor allem meinen Vorstellungen entspricht. Den Level hab ich mir selber hochgeschraubt, suche ich doch nach einer Herausforderung. Das hab ich jetzt davon :D Im Dorf findet gerade ein Openair Gottesdienst statt und im Dunkeln sieht man all die Lichter. Was sie sprechen, verstehe ich trotzt Lautsprecher nur bedingt.

Gerade kommt Justin hoch und korrigiert mich. Es handle sich um eine Demonstration. Vor wenigen Tagen ist hier in San Ignacio ein Mädchen vergewaltigt und ermordet worden. Man fand sie nackt im Wald. Die Demonstration gilt der Polizei, die ihre Augen nicht immer für Geld abwenden soll. Wir befinden uns in einem Jungen Staat mit wenigen Einwohnern im Urwald. Hier tickt es anders und damit muss man klar kommen. Trotzdem wollen die Menschen hier nicht, dass es in Ihrem Land so gefährlich ist und sie sich um das Leben ihrer Kinder und Familie fürchten müssen. Das gibt uns allen Hoffnung. Es wird schöne Raggaemusik gespielt. Ein trauriger Moment, den wir von hier oben ehrfürchtig beobachten und selbst in uns gehen.

Morgen dann gehts für einen Teil der Gruppe weiter nach Guatemala. Jakob und Justin werden zurück nach Belize City fahren, von wo ihr Flieger in die Heimat geht. Ich habe soeben den Ort an dem ich bin fühlen gelernt. Doch es ist an der Zeit weiter zu gehen.

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