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Battambang – Siem Reap

Beatocello


4 Dollar hat uns das Busticket gekostet. Wie machen die das? Alleine das Benzin muss doch teurer sein? Der gestrige Tag war anstrengend und lange. Umso härter uns heute aus dem Bett zu bewegen und den Bus um 9.30 Uhr zu erwischen.

Es ist aber gut so. Es geht nach Siem Reap. Dies ist ein Ort, den ich eigentlich nicht gedacht habe, jemals hin zu kommen. Denn hier gibt es zwei einzigartige Dinge zu bestaunen. Natürlich die Tempel von Angkor What, die laut hören sagen die schönsten und spektakulärsten der Welt sein sollen.

Das Zweite hat einen Schweizer Pass. Beat Richner ist so einer der wenigen Menschen, die ich als Held bezeichnen würde. Er arbeitete in den 70ern als Kinderarzt hier in Kambodscha. Dies war etwas aussergewöhnliches damals, jedoch nicht allzu schwierig, weil die Franzosesn in ihrer Kolonie ein Schul und Healthcare System der Spitzenklasse hinterlassen hatten. Doch als der Krieg los ging, musste Beat Richner und viele andere aus bekannten Gründen fliehen.

Im Gegensatz zu vielen anderen jedoch kehrte er so schnell wie möglich zurück. Was er vorfand, war ein Land im Elend. Die Krankenhäuser wurden wie die Schulen zu Konzentrationslagern umfunktioniert. Mit anderen Worten, da war nichts mehr. Über die Jahre schaffte es dieser Mensch jedoch mit grossem Einsatz und viel Spendengeldern vor allem aus der Schweiz, Kinderspitäler zu eröffnen. Bis heute die einzigen im Lande.

Seit mein damaliger Arbeitgeber sich entschloss, 5% des Umsatzes der Beat Richner Stiftung zu spenden, war das Thema für mich wieder aktuell. Während unserer Zeit hier in Kambodscha, führten wir einige Gespräche mit Guides oder TuckTuck-Fahrern zu dem Thema. Dabei kam Erstaunliches zum Vorschein. Praktisch jeder kennt die Stiftung und war mit seinem Kind einmal da. Jüngere Menschen waren selbst in Behandlung und erzählten voller Zufriedenheit, dass seiner Familie die Busfahrkarte bezahlt wurde und sie 4000 Riel (1USD) pro Tag zum Leben erhielten, während das Kind kostenlos behandelt wird. Nach Entlassung erhalten die Kinder selbst einen kleinen Beitrag, womit sich Amina, unser Guide von gestern, ein Spielzeug gekauft hat. Als er uns das erzählte, musste ich eine Träne verdrücken.

Wir traffen heute einen alten Khmer-Mann. Er wollte von mir wissen, warum ein Schweizer hier so was macht, war er so dermassen erstaunt und dankte der Schweizer Regierung dafür. Ich wiess ihn darauf hin, dass die Regierung damit gar nichts zu tun haette, sondern das Geld aus dem Volk komme. Wir hörten seinen Kiefer auf den Boden fallen vor erstaunen und er begann sich heftigst zu bedanken. Dank Kanta Botha, so heisst die Stiftung, hatt er heute noch einen Sohn.

Ein Leben für die Kinder in Not. Beat Richner, für mich ein echter Held.

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