Die Roten Khmer
Zusammen mit unseren neuen German Friends, der Katrin und der Liz, ging es viel zu früh morgens back on the Road. Die Augen waren noch klein und die Konversationen karg. Kein Wunder, die Nacht war auch eher kurz.
In den letzten Tagen hat mich ein Thema sehr bewegt. Es fing an mit Marc Forsters «Kite Runner» und «Hotel Rwanda» machte es auch nicht besser. Es ist als Tourist schwierig nach zu vollziehen oder überhaupt wahr zu nehmen, was auf diesem Boden vor ca. 30 Jahren vor sich ging. Ich kenne mich ja nur bedingt mit Kommunissmus aus. Klar ist, eine Idee ist nur so gut, wie die Menschen, die sie umsetzen. Als die Khmer Rouge an die Macht kamen und am eigenen Volk einen unfassbaren Genozid verübten, war dies bestimmt nicht im Sinne des Ursprungsgedankens.
In nur wenigen Jahren sollte die gesammte Struktur des Landes grundlegend verändert werden. Die Menschen wurden von den Städten aufs Land umgesiedelt und dabei systematisch von ihren Verwandten getrennt. Danach gabs Zwangsarbeit auf den Feldern. Tempel wurden niedergerissen und jeder Anschein von Intellekt (Eine Brille konnte reichen) ausradiert. Dies endete erst, als die Vietnamesen 1979 einmarschierten und dem Ganzen ein Ende setzten.
In Phnom Penh gibt es einige Reliquien aus der Zeit. Das S21, eine ehemalige Schule, umgewandelt zum Gefängnis und Folterhaus und die Killing Fields, wo heute noch Massengräber liegen. Wir haben diese zwei Orte heute besucht und fühlten Demut. Der Beweis, dass die Menschheit nicht aus seinen Eigenen fehlern lernt. Zudem ist diese Geschehnisse weit weniger zurück, wie der zweite Weltkrieg – aber beinahe niemand im westen weiss davon.