Fahrrad im Fahrradland
Mel und Anne-Christine sind gerade zur Manicure (!) Das ist der Moment für mich zum Blog aufarbeiten. Heute war so ein toller Tag, das muss festgehalten werden :D
Früh morgens, um 11.30, haben wir uns versammelt um mit Bikes den Fluss hoch zu fahren. Natürlich nicht im Fluss, nebenan aufm Weg, herrschaftszeiten. Nach einigem Herumirren, brachte Lukas, der mit kurzen Pausen bereits drei Jahren unterwegs ist, die Idee, dass wir doch zur Dragonbridge radeln könnten. Natürlich wollen wir das! Wir stellten dann auch fest, dass diese Brücke nicht in Yangshou selbst ist, sondern eine Stunde mit dem Rad ausserhalb. Da hätten wir gestern noch lange suchen können. Aber der Ride war die Strapazen absolut wert. Wir durchquerten kleine Dörfer und mussten aufpassen, dass wir vor lauter Gaffen nicht in die Reisfelder plumpsten.
Obwohl uns dauernd Touristnebusse auf der Paralellstrasse konkurierten, waren wir bei der Brücke dann ausser ein paar Locals alleine. Wir haben uns gleich in den kleinen, wuseligen Mann verliebt, der uns permanent mit eiskaltem Bier aus seinem Kiosk versorgte. Da badeten wir nun unter der Dragon Bridge, Bier in der Hand und gute, inspirierende Menschen um uns herum. Mit dabei Fabio, ein Portugiese, der um die Welt reist, ohne zu fliegen. Er demonstriert damit gengen die Modernen Backpacker, die eigentlich auch gleich einen Rollkoffer mitnehmen könnten, weil sie eh nur Fliegen und Taxi fahren. Jaja, unter der Dragon Bridge gesellt es sich super. Und was für eine Brücke war das. Gemauert aus altem Stein, ragt sie an die zehn Meter über den Fluss, auf dem die Touristen auf ihren kleinen Holzflossen genüsslich vorbeischipperten.
Lukas und Lukas entschieden sich so für etwas für Unterhaltung zu sorgen und deckten die Armen Touris auf ihren Booten mit Kopfsprüngen und Arschbomben ein. Ich muss zugeben es macht Spass, die lieben Chinesen zu erschrecken, in dem man einfach aus dem Nichts neben ihnen im Wasser aufschlägt :D
Sichtlich zum Amüsement der lokalen Bevölkerung, die so hemmungslos wie wir sprangen, Bilder von uns machten. So einen Rastatragenden zwei Meter Mann, wie der Lukas einer ist, sieht man auch nicht alle Tage. Der Mensch hat eine grosse Aura. Mal sehen, wie er zu seinem Wort steht und ob wir wirklich zusammen nach Tibet reisen. Irgendwann mal.
Als Highlight des Tages, motivierten wir auch noch die Anne-Christine von der Brücke zu springen. Als sie dann zitternd aus dem Wasser geschwommen kam, war klar, dass die leichte Schräglage dann doch sehr Schmerzhaft gewesen war. (Stimme aus dem Off: Der Arzt stellte etwas später fest, dass sich die Dänin bei ihrem Sprung das Steissbein gebrochen hatte. Später Nachts fand sie nämlich nach beinahe Endlosen und abtörnender Zimmersuche doch noch ein Plätzchen für sie und Fabio. Als es dann soweit war, spürte sie dann, dass in ihrem Hintern nicht alles so war, wie es sein sollte. Ich ziehe sie noch heute auf :D)
Wir genossen noch ein kühles Bier von unserem Wuselmann und freuten uns ab dem schönen Wetter und der wunderschönen Landschaft, die, wie schon erwähnt trotz des Tourismus ihre Macht und ihren Charme nicht verloren hat. Yangshou, definitiv mein Highlight in China bisher.
Anne-Christine und Lukas reisen Morgen leider bereits ab. Dafür werden Albert und Raquel ihren Weg hier her finden. :D Unglaublich, wie sich die Wege immer wieder kreuzen. So, Mel ist zurück und hat schöne Nägel und jetzt gets weiter in die oberste Etage, Bier und einmal mehr, einer der schönsten Ausblicke, die man sich vorstellen kann. Monkey Janes! Prost.
Weisheit heute:
2. Du bist Westler. Du brauchst entweder ein Taxi, Bus oder Hotel, also verfolge ich dich, bis du mir beweisen kannst, dass du kein Taxi, Bus oder Hotel brauchst.