Ein Nickerchen um zu denken.
Den Tag haben wir am Strand verbracht. Es war mal wieder traumhaft. Die South Bay Beach hats uns angetan. Das beste war dann aber die Taxifahrt zurück in die Stadt. Auf so nem ride erkennt man auch die kleinen unterschiede. Wo in China einfach mit Zirkel und Massband (wenn vorhanden) ne Strasse quer durchs Land gezirkelt oder eben gemessen wird, so denkt man hier über alles nach, was man baut. Intelligent angelegte Parkanlagen ziehen vorbei und die Autos fahren massiv weniger halsbrecherisch. Man schaut nach draussen, der Wind berührt das Gesicht, während man von Aberdeen hinunter ins Happy Valley fährt, wo man in die Häuserschluchten eintaucht, die nur durch ausrenken des Kopfes in ihrer ganzen Grösse wahr zu nehmen sind. Die untergehende Sonne spiegelt sich in den Häusern, während man mit der Fähre von Island nach Kowloon schippert. Man kann das Wasser riechen und es riecht gut, es riecht nach Leben. Die Doppelstöckigen Trams rattern durch die Strassen und berühren beinahe die unzähligen Neonröhren, die jedem Werber die Haare direkt ergrauen lassen. Hongkong wird von Tag zu Tag schöner und wir schätzen, was wir hier haben.
Marcos hat heute im Übrigen alle meine Befürchtungen niedergeschlagen, als er heftigste mit einer Dame flirtete :D Auch die Mel und ich sind wieder entspannter. Das liegt definitiv an Albert und Raquel, deren Präsenz das Leben mit Sonnenschein füllt. Raquel spricht leider noch immer kein Englisch, was das sprechen schwierig macht. Albert jedoch wird von Tag zu Tag besser. Er hat Philosophie studiert und das merkt man ganz genau an seiner Art. Wir lieben die zwei und wollen eigentlich gar nicht von ihrer Seite weichen. Doch die Beiden wissen noch nicht so recht wo lang.
Lustig ist auch, dass man die Chinesem von weitem her erkennt. Viele Touristen strömen in die Stadt, weil grad Semesterferien sind. Sie kommen hier er, um ihr Geld auszugeben. Das hält sie nicht ab, sich wie könige zu fühlen und ihrem Ruf der schlechten Manieren nachzukommen. Mir fällt auf, das sehr viele Schwangere Chinesinnen hier sind. Das liegt wohl damit zusammen, das wenn man hier ein Kind auf die Welt bringt, es gleich die Staatsbürgerschaft erhält – Für die Aussenpolitisch unbeliebten Chinesen ein grosser Vorteil.
Morgne geht es zurück nach China, in genau eben dieses Land, welches mich hasst. Ich hasse es auch und doch fasziniert es mich auf eine unbeschreibliche Art und weisse. Wenn ich drinn bin, will ich wieder raus! Wenn ich draussen bin, will ich wieder rein. Wir sehnen uns nach einem neuen China. Leute, Berge und gute Luft. Ab Sonntag gehts Richtung Westen – Da wo die Welt noch in Ordnung sein soll. Erste Station: Yangshuo und morgen gibts etwas ganz besonderes worauf ich mich riesig freue: Ach ihr sehts dann morgen :D
Jetzt werde ich noch mein Chicken-Celery-Sandwich geniessen. Das habe ich neulich bei 7-Eleven entdeckt und fliege seither auf die Teiler. Boah, was werden die mir fehlen, wenn ich hier weg muss.