Mann des Jahrtausends
Seit heute sind Emma und ich genau einen Monat zusammen unterwegs. Es ist schon spannend, wie man mit einem Menschen, den man vorhin nie gesehen hat, so ein Projekt zustande bringt und trotz vieler Rückschläge so weit kommen kann. Das macht uns sehr glücklich. Zudem hat es sie motiviert, ihre Reise nochmals zu verlängern. Ihr Traum ist Indien. Wir gönnen uns zur Feier des Tages, im teuersten Irish-Pup der Stadt, ein herrliches Diner. Lasagne und Caesar Salad. Ja, wir haben erst mal genug vom Mongolischen. :D
Wenn man diese Tage durch Ulan Bator wandert, fällt einem auf, dass die Stadt beginnt sich herauszuputzen. Das Nationalfest Nadaam steht vor Tür und jede Strasse will sauber sein. Viele werden sogar neu geteert und überall spriessen Festzelte aus dem Boden. Wir haben unsere Karten für die Eröffnungsfeier bereits bestellt.
Ich treffe mich heute mit einem Interessenten für das Auto. Zusammen mit Khor, einem Hostelmitarbeiter, der fliessend englisch spricht, besuchen wir einen Automechaniker etwas ausserhalb von Ulan Bator. Ihr hättet diese Werkstatt sehen sollen. Mutti sagt ja immer, dass ich unordentlich bin, aber wer da drin etwas findet, der gehört ins Guinness-Buch der Rekorde. Leider liegen auch unsere Preisvorstellungen leicht auseinander. Für umgerechnet 50 Dollar geben wir die Karre nicht her.
Etwas enttäuscht komme ich zurück ins Hostel. Albert, Kyle, Raquel haben Wind davon bekommen, dass wir ein Auto besitzen und so fahren wir spontan aus der Stadt, um uns die 50 Meter hohe Statue von Kultfigur und Nationalheld Dschingis Khan anzuschauen. Dieses Ding steht an Ort und Stelle, wo damals der Khan aller Khane, der Mann des Millenniums, eine bedeutende Reliquie gefunden hat. Majestätisch steht er mitten auf einer Fläche zwischen zwei Bergen und der Anblick ist gigantisch. Mann kann sogar hochsteigen und bekommt so ein Gefühl von der Weite und Schönheit des Landes.