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Chengdu – Leshan – Chengdu

Plan A, B und C.


Dass das Leben in China auf dich abfärben kann, ist in Mike bestens manifestiert. Themen wie Alkohol und Prostituierte werden mit einem satten, kanadischen Lachen quittiert. Das passiert, wenn man nach 15 Jahren Beziehung auf einer Reise verlassen wird und dann am Orte des Geschehens hängenbleibt. Wir haben ihn so ins Herz geschlossen, dass wir heute zusammen auf einen Trip nach Leshan aufbrechen. Mike schafft es dann, noch jemanden kennenzulernen, der in seiner Heimatstadt in der selben Strasse wohnt und somit sind wir ein Quartett. Das Ziel ist der weltgrösste, steinerne Buddha.

Zuerst fahren wir mit dem Citybus ins Touristenbus-Terminal. Ja, so was gibts. Von da fahren Busse in jegliche Richtungen um Chengdu. Wir besteigen denjenigen nach Leshan. Ich erwähne das speziell, weil wir das ohne Mikes Chinesisch-Kenntnisse wohl nicht geschafft hätten. *^^* Diese Stadt scheint nichts ausser dem Buddha zu bieten zu haben. Aber es braucht auch nicht mehr, um Touristen anzuziehen und Hotels zu füllen.

Es ist schön, mal wieder vorwärts zu kommen. Aus dem Fenster zu schauen und Kilometer zu fressen. Es lässt uns vergessen, dass heute Montag ist und uns am Abend die Nachricht aller Nachrichten erwartet … Die Antwort von David aus Tibet.

Mike und Tom unterhalten sich so lautstark, dass sich manche Chinesen in ihrem Schönheitsschlaf gestört fühlen. Die schlafen aber auch überall. Herrlich, sag ich euch. Immer umdrehen und schauen woher der Lärm kommt, aber nix sagen, lieber verkriechen. *hihi* Für Touristen ist das sicher ein wenig Motivation, sich hier wie Sau zu benehmen. Nach gut drei Stunden und einer weiteren Local-Busfahrt, erreichen wirs dann den Buddha. Was sind wir froh, dass Mike genügend chinesisch spricht. Wir wären sonst wohl nie angekommen. Damit muss man hier rechnen, wenn man die Sprache nicht versteht und die Schilder nicht lesen kann. Da fährt man schnell mal in die falsche Richtung.

So wie Tom. Er schaffte es, in Beijing in den falschen Zug zu sitzen und acht Stunden östlich statt westlich zu fahren. Das eigentlich Faszinierende daran ist, dass er es erst nach zwei Tagen gemerkt hat.

Wie bei den meisten Sehenswürdigkeiten hier in China, geht der Haupt­attraktion ein Spiessrutenlauf an kleinen Shops und vielen kleinen Tempeln voran. Aber der Buddha ist es Wert. Jesses Maria … *haha* Besser: heiliger Buddha, ist das Ding gross. Wir können es nicht lassen, einige lustige Fotos zu machen, mit dem lieben Buddha als Opfer. Es ist ein herrlicher Walk bei unfassbar heissem Wetter. Es wird Sommer. Auch wenn es sehr touristisch ist, diese Sehenswürdigkeit hat es in sich und ist sehr empfehlenswert.

Als wir zurück in Chengdu sind, verpassen wir zwar unsere Tai-Chi-Lektion, aber es ist uns wichtiger, unsere Mails zu checken.

«Dear Lukas, Dear Emma, I unfurtunally have to tell you, that all Tibet permits have been refused. That includes your Plan A and also your 10-Day-Trip – Plan B. There are no permits until the ban is lifted. How long this will take is unknown. We are terribly sorry.»

Wir haben uns inzwischen damit abgefunden, dass der grosse Trip nicht möglich ist. Aber dass wir jetzt nicht mal eine kurze Tour machen können, damit haben wir nicht gerechnet. Jetzt muss Bier her um die Erkenntnis zu verkraften, dass in China selbst ein Plan B nicht ausreichend ist. Plan C werden wir heute Abend ausdiskutieren.

Noch immer nicht eingetroffen ist meine neue EC-Karte. Ich hatte sie ins Hostel hier nach Chengdu bestellt, aber der Postbote bringt sie wohl zu Fuss aus der Schweiz mit. Emma ist so lieb und borgt mir alles, was ich brauche. Sie ist ein Schatz!

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